Auf die Tastatur achtet kaum jemand beim Kauf eines Computers
Pentiumrechner, 1,6 Gigabyte Festplatte, CD-ROM Laufwerk, ISDN-Faxkarte, 17-Zoll-Monitor - alles schön und gut: Aber ohne Tastatur läuft nichts! Das Ding nur zum Draufhämmern? Nicht ganz.Welchen Namen auch immer das Keyboard auf den ersten Blick tragen mag - die wahre Herkunft ist auf der Unterseite auszumachen. Drei pralle Kirschen stehen für "Cherry", einen der führenden Hersteller von Eingabetasten und Komfort-Tastaturen weltweit. Das Werk steht nicht etwa in Fernost, sondern in Auerbach in der Oberpfalz.
Im Büroalltag ist die Tastatur im Prinzip nicht kleinzukriegen. Cherry geht von mehr als 50 Millionen Schaltspielen pro Modul aus. Man kann also gelassen auf die Tasten klopfen, ohne daß einem gleich die Knöpfe um die Ohren fliegen. Zwei unterschiedliche Kontakt-Technologien hat Cherry auf den Markt gebracht. Bei den mechanischen Tasten werden als Kontakt-Werkstoffe fast ausschließlich Edelmetalle verarbeitet.
Großserien sind meist mit einem sogenannten Folien-Kontaktsystem bestückt, dessen Lebensdauer nicht minder lang sein muß. Die Schaltblattfeder des einzelnen Knopfes preßt eine bewegliche Oberfolie auf das passive Unterteil. Beide Ebenen werden im Ruhezustand durch eine Abstandsfolie voneinander getrennt.
Die Standard-Tastatur ist für den Auerbacher Mikroschalterhersteller - das Stammhaus steht übrigens in den USA - eher Pflicht, die aber keineswegs vernachlässigt wird. Doch auch in der Kür macht Cherry immer wieder von sich reden. Vor der Einführung der Plastikkarte anstatt des Krankenscheines war der Tastaturenhersteller einer der Bewerber für innovative Lösungen - und er kam auch zum Zuge. Aber auch rein äußerlich gibt es Ungewöhnliches: Die verstellbare ErgoPlus-Tastatur läßt sich in der Mitte knicken. Die Muskelbeanspruchung beim Schreiben am PC reduziert sich deutlich. Die TU München hat den Nachweis erbracht.