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Claris Works 4.0 will Windows-95-Nutzer gewinnen

Handhabung des Programm-Pakets zum Teil gewöhnungsbedürftig - Gute Gliederungsfunktion fuer Texte - Rechtschreibprüfung gelungen

Den Besitzern eines Apple ist ClarisWorks schon lange ein Begriff. Mit der Version 4.0 soll das Programm-Paket auch auf Windows-95-PCs Fuss fassen.

Das Plus an Integration unter Windows 95 ist das Motto von ClarisWorks. Diesem Anspruch wird man auch weitgehend gerecht. Die Module Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbank, Zeichnen und Malen erscheinen mit einer einheitlichen Oberfläche.

Möchte der Anwender zum Beispiel in einem Brief komplizierte Berechnungen ausführen, ein Klick auf die Werkzeugleiste, schon kann er einen Rahmen mit einer Tabellenkalkulation in beliebiger Größe einfuegen. Auch Illustrationen sind so komfortabel zu realisieren.

Etwas unverständlich ist die Trennung in ein Mal- und ein Zeichenmodul. Beide bieten in etwa denselben recht beachtlichen Funktionsumfang, beide arbeiten mit Pixeln - nicht Vektoren. Doch behandelt nur das Zeichenprogramm die Teile des Werks als Objekte, deren Eigenschaften - wie Farbe und Größe - man auch nachträglich noch ändern kann. Die Werkzeugleiste erlaubt erstaunlicherweise nur den Zugang zum Malprogramm.

Die Datenbank ist eigenständig, läßt sich aber problemlos als Adressenliste für Serienbriefe nutzen. Dabei helfen Assistenten, die für alle Module und die häufigsten Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Eine Sonderstellung nimmt der Bereich Kommunikation ein: Hier wird einfach Hyperterminal von Windows95 aufgerufen. Jedoch läßt sich auch jedes andere Windows-Programm für die Datenfernübertragung einrichten.

Die Textverarbeitung bietet die üblichen Möglichkeiten der Gestaltung über eine ziemlich spartanische Leiste unter dem Lineal. Formatierungen können in Absatzformaten gespeichert werden, mehrere Spalten sind durchaus möglich. Häufig wiederkehrende Befehle lassen sich als Kurzbefehl ablegen, auch für andere Module.

Sehr gut und komfortabel arbeiten die automatische Silbentrennung und die Rechtschreibprüfung. Ungewöhnlich für den Textteil eines Softwarepakets: die gute Gliederungsfunktion.

Die Tabellenkalkulation verfügt über alle Funktionen, die fuer nicht allzu komplexe Aufgaben in Sachen mathematische, statistische und finanzmathematische Berechnungen nötig sind. Auch Autosummenbildung, Fortsetzung von Reihen und Kalendererstellung sind vorgesehen.

Gewöhnungsbedürftig ist die Datenbank. Wenn es über eine reine Adressenliste hinausgeht, erfaßte Daten ausgewertet werden sollen, dann kann eine solche Zusammenstellung nicht über den Menüpunkt "Bericht" erfolgen. Diese Funktion versteckt sich unter "Layout".

Fehler bei Druckersteuerung

Beim Test fiel ein schwerer Programmfehler auf: Sind entweder ein Hewlett Packard 4L, 5L oder CanonBubble Jet Drucker als Standard-Drucker eingerichtet, dann gibt es Abstürze in Menge. Claris schiebt es auf die Druckertreiber, andere Programme kommen aber damit klar. Abhilfe: Einen anderen Standard-Drucker einstellen, zum Beispiel Microsoft Fax, dann müßte es gehen. Garantieren will dies Claris aber nicht.

Der empfohlene Verkaufspreis von Claris Works 4.0 liegt bei rund 350 Mark.

ERICH HEIMANN

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