Teuflisch
gut, aber auch höllisch schwer
Diablo: Ein
Spaß für die Fans von Actiongames mit taktischen
Elementen und Rollenspiel-Flair Das
Böse ist immer und überall: Diese Erfahrung macht auch
der Spieler bei Diablo (Blizzard
Entertainment, um 80 DM). Kaum in einem kleinen,
mittelalterlichen Dorf eingetroffen, führt ihn sein Weg
in das unheimliche und weitverzweigte Labyrinthsystem,
das sich über 16 Stockwerke unter der großen Kathedrale
erstreckt. Seine Hauptaufgabe ist, die dunklen Gänge bis
zur untersten Ebene zu durchforschen, zahllose Monster zu
bekämpfen und schließlich den obersten Dämon selbst zu
vernichten. Zwischendurch bitten ihn die Dorfbewohner,
kleinere Nebenjobs zu erledigen.
Viel Raum nimmt bei Diablo der
hervorragend gestaltete Aufbau einer starken Heldenfigur
und abhängig von der gewählten
Berufsgruppe (Zauberer, Jägerin oder
Krieger) seiner besonderen Fähigkeiten ein.
Allerdings leidet unter diesem Schwerpunkt die
Spieltiefe. Denn die Möglichkeiten, mit anderen Figuren
zu kommunizieren, sind sehr eingeschränkt. Und auf die
in Rollenspielen übliche Suche nach versteckten
Gegenständen und geheimen Räumen verzichteten die
Entwickler weitgehend. Im Vordergrund steht vielmehr der
Kampf gegen die Dämonen der Unterwelt und das Finden
immer besserer Waffen. Diablo ist deshalb besonders
geeignet für Fans von Actionspielen mit taktischen
Elementen und Rollenspiel-Flair.
Für weniger erfahrene Spieler ist
Diablo gerade zu Beginn zu schwer. Die Heldenfigur muß
erst in mehreren Spielen Erfahrungspunkte gesammelt
haben, bis sie fit genug für die entscheidenden Kämpfe
ist. Für geduldige Naturen kann diese stetige
Entwicklung des Charakters aber eine echte
Motivationsquelle sein.
Die detailreiche Grafik mit realen
Lichteffekten und die sich lebensecht bewegenden Gegner,
dazu die unheimliche Musik machen Diablo zu einem
visuellen und akustischen Genuß. Die nach einer
Eingewöhnungsphase gute Spielbarkeit und die bei jedem
Spielbeginn nach dem Zufallsprinzip erstellten Stockwerke
garantieren langanhaltenden Spielspaß. Darüber hinaus
können im Mehrspielermodus bis zu vier Spieler über das
Internet oder ein Netzwerk den Kampf gegen die dunklen
Mächte aufnehmen.
Diablo fordert aber nicht nur den
Helden zu Höchstleistungen heraus, auch der Rechner darf
nicht allzu schwach sein. Ein 486 DX/2 mit 66 MHz,
Double-Speed CD-Rom, 8 MB RAM, 20 MB freiem
Festplattenspeicher und Sound Blaster-kompatibler
Soundkarte muß es mindestens sein. REINER CIBULKA
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