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Herrscher über Monster und Verliese
In dem neuen Strategiespiel „Dungeon Keeper“ schlüpft der Spieler in die Rolle des Bösewichts

Wollten Sie schon immer mal so richtig fies, hinterhältig und gemein sein? Als „Dungeon Keeper“ haben Sie – im Bund mit Drachen, Dämonenechsen und Höllenhunden – dazu jetzt Gelegenheit. In ihrem neuen schwarzhumorigen Strategie-Hit bläst die renommierte Spiele-Firma Bullfrog zur Attacke auf das Land „Immergrins“. In fünf Trainings- und 15 regulären Missionen müssen Sie als unterirdischer Bösewicht und Tyrann dafür sorgen, daß den widerlich guten Bewohnern von 20 friedlichen Provinzen das Lachen vergeht.

Um überhaupt eine schlagkräftige Armee auf die Beine stellen zu können, müssen die Kreaturen erst einmal angelockt werden. Einigen Gattungen, wie dem Teufler oder der Spinne, genügen dabei ein Schlafplatz und die Aussicht auf eine geregelte Mahlzeit in Form von frischen Hühnchen. Anspruchsvollere Wesen wie die Magier verlangen für ihr Zauberspruch-Studium dagegen eine Bibliothek, Trolle benötigen eine Handwerkskammer, wo sie Fallen und Türen herstellen, und die Eiserne Jungfrau, ein höchst verdorbenes Geschöpf, besteht gar auf einer Folterkammer.

Der Ausbau des Dungeons ist deshalb von entscheidender Bedeutung, wobei sich die quirligen „Imps“ als nützliche und flinke Helfer erweisen. Sie buddeln in Sekundenschnelle Gänge, pflastern die Höhlenräume, verstärken die Mauern und bauen fleißig Gold und Edelsteine ab.

Die Schatzkammer muß im übrigen immer gut gefüllt sein, denn die Dienste der Ungeheuer gibt es nicht zum Nulltarif. Sind am Zahltag nicht genügend Reichtümer vorhanden, werden die Monster aufmüpfig. Sie kehren den stahlspitzen-bewehrten Rotationssäulen im Tainingsraum den Rücken, legen sich frustriert auf die faule Haut und fangen womöglich noch Streit untereinander an. Da helfen dann auch keine Ohrfeigen mehr, die man als Big Boß ansonsten freigebig verteilen darf.

Überhaupt hat man es als Verlies-Herrscher nicht immer einfach mit seinen Untergebenen. Mal läuft der stets mißlaunige Horny Amok, mal bekriegen sich die Zauberer und die auf dem Friedhof aus den abgelegten Leichen auferstandenen Vampire, dann wieder fällt es ausgerechnet dem besten Kämpfer während der Schlacht mit den gegnerischen Helden ein, daß er dringend ein Nickerchen machen muß.

Da heißt es, schnell zur Stelle zu sein, den Übeltäter am Schlafittchen zu packen und ihm mit einem aufmunternden Klaps begreiflich zu machen, wer hier der Chef ist. In besonders hartnäckigen Fällen kann man ein Monster auch in die Folterkammer stecken, was die Artgenossen zu größeren Anstrengungen beflügelt.

Bei den 20 Solomissionen und den fünf versteckten Bonusleveln sind festgesetzte Aufgaben zu erfüllen, zum Beispiel das Zerstören aller gegnerischen Dungeons oder das Meucheln von 49 Gauner-Imps innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Zusätzlich bescherte Bullfrog den Strategiefans 30 Zusatzkarten für Multiplayer-Partien, bei denen der Sieger den Unterlegenen anschließend nach Lust und Laune schikanieren darf. Das Böse ist halt immer und überall . . .

„Dungeon Keeper“ benötigt als Systemvoraussetzung mindestens einen 486 DX 2/66 mit 8 MB RAM und einem DoubleSpeed-CD-ROM.

ANNETTE BARTOLOSCH

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