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Harte Nüsse in der Oper
„Opera Fatal“: guter Mix aus Adventurespiel und Lernsoftware

Auf zur Jagd nach dem „Phantom“ der Oper: In „Opera Fatal“, einer gelungenen Mischung aus Adventurespiel und Lernsoftware des Stuttgarter Verlags Heureka Klett, können PC-Detektive „von 9 bis 90 Jahren“ nicht nur das Rätsel der verschwundenen Partitur lösen, sondern auch die Geheimnisse der klassischen Musik ergründen.

In dem schaurigen Intro hastet der Dirigent nachts zwischen Fledermäusen und schwarzen Katern durch die engen Gassen der Stadt. Seine Noten wurden ihm von einem Widersacher gestohlen. „Spuk im Opernhaus“ meldet ein Extrablatt.

Die Suche beginnt im Foyer des menschenleeren und verwinkelten Kulturtempels. Nun gilt es, alle Räume von der Kasse und Garderobe, über den Orchestergraben, die Logen, die Requisite und das Sekretariat bis zur Schneiderei zu durchsuchen, Schubladen mit der Maus aufzuziehen und kein mögliches Versteck außer acht zu lassen.

Dabei fallen dem Spieler Zettel mit Fragen zur Musik in die Hände, die er, um erfolgreich zu sein, richtig beantworten muß. Die Auflösungen finden sich alle im Opernhaus. Hilfestellung bieten ein jederzeit verfügbares Bücherregal in der Bibliothek, die Instrumentenkammer und eine CD-Sammlung.

Absolutes Gehör

Die Bücher vermitteln alle Grundbegriffe zur Musik bis hin zum Unterschied zwischen der kleinen und großen Terz, außerdem werden die verschiedenen Musikperioden (Barock, Klassik, Romantik, Impressionismus) mit einer Vielzahl von Hintergrundinformationen erläutert. Die Zusammensetzung eines Orchesters lernt der Spieler im Instrumentenzimmer kennen. Wer will, kann beim Anschlagen der Töne ausprobieren, ob er vielleicht doch die Gabe des absoluten Gehörs hat. Schließlich lassen sich auf einem virtuellen CD-Player Ausschnitte der Werke wichtiger Komponisten anhören. Neben solchen interaktiven Teilen hält die Requisite noch kurze Filmsequenzen, Fotos und erklärende Texte bereit.

Das Adventurevergnügen kommt bei alldem nicht zu kurz. Die Zugänge zu den einzelnen Räumen sind nicht immer leicht zu finden, so manches Rätsel entpuppt sich als harte Nuß. Wer zwischendurch gar nicht mehr weiter weiß, dem bietet eine Hotline des Spieleherstellers Beistand.

Das Spiel, das schon mehrfach ausgezeichnet wurde, wendet sich
nicht nur an den Musiklaien und Neueinsteiger in die E-Musik, der hier auf spielerische Art das Notenlesen lernt und eine didaktisch ausgereifte Einführung in die klassische Musik erfährt. Auch der versierte Klassikfreund wird an den zahlreichen Animationen, der gelungenen Grafik und der mit viel Liebe zum Detail erdachten Detektivstory seine Freude haben.

Mindest-Systemvoraussetzungen sind bei einem IBM-kompatiblen PC ein 486-DX50 mit 4 MB RAM, SVGA-Grafikkarte, Doublespeed-CD-Rom-Laufwerk und Windows 3.1 oder 95, beim Macintosh-Computer 68 k oder Power-PC mit 256 Farben, Doublespeed-CD-Rom-Laufwerk, System 7 und 5 MB RAM. Preis: 98 DM.
ALEXANDER HUTFLESZ

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