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Kampf gegen dunkle Mächte

Stonekeep: Held mit Witz gefragt

Die Geschichte ist wohlbekannt: Guter und strahlender Held durchforscht verwinkelte Verliese, sucht Schätze und besiegt den bösen "Dunklen Magier" - Rollenspiele funktionieren meist nach diesem Muster. Und auch "Stonekeep" vom Spielespezialisten Interplay basiert auf diesem Schema.

Die friedlichen Bewohner von Stonekeep wurden einst von Vertretern des Bösen in die Tiefen der Erde verbannt. Nach zehn Jahren kehrt der einzige Überlebende von damals zurück, um sich an den Verantwortlichen zu rächen.

In vielen ineinander verschachtelten Ebenen, die alle durchkämpft und durchrätselt werden wollen, warten die Diener des Bösen, die es auszuschalten gilt. Der Kampf ist bei Stonekeep ein wichtiges Mittel zum Vorwärtskommen, wobei Kraft und Geschicklichkeit mit der Zeit zunehmen.

Seltsame Figuren

Die seltsamen Figuren, denen man unterwegs begegnet, müssen allerdings nicht immer feindlich gesonnen sein. Oft begleiten sie den Helden und helfen ihm mit ihren speziellen Fähigkeiten. Hinweise, Tips und das Labyrinth selbst werden an jeder Stelle vom Zauber-Tagebuch fleißig mitnotiert, damit die Orientierung nicht verlorengeht. Nur im Zusammenspiel aller mystischen Kräfte läßt sich die komplexe und wirklich spannende Geschichte zu einem guten Ende führen.

Das Spiel präsentiert sich in moderner - wenn auch etwas farbarmer - 3D-Perspektive, in der aber ausschließlich 90-Grad-Drehungen möglich sind, wobei die Grafik sauber über den Bildschirm bewegt wird (scrollt). Die technisch perfekte Umsetzung, die den ganzen Bildschirm ausfüllt, so daß die Sicht nicht von störenden Menüsbehindert wird, ist nach drei Jahren Entwicklungszeit zwar nicht auf dem neuesten Stand, genügt aber auch gehobenen Anforderungen. Der gute Sound und die ausgezeichneten Sprecherstimmen der englischen Version können restlos überzeugen.

Technisch und vom Spielaufbau her bietet Stonekeep zwar wenig Neues, dafür überwiegt der Spielgenuß um so mehr. Die sehr schöne Introsequenz und der als Zugabe beiliegende 120-Seiten-Einführungsroman "Theras Erwachen" stimmen auf die dämonische Atmosphäre ein und machen richtig Lust,das Spiel zu beginnen.

Hartnäckige Monster

Schnell ist der Spieler in der unterirdischen Welt gefangen und der Spielspaß verblaßt nur noch dann, wenn sich allzu hartnäckige Monster in den Weg stellen, wichtige Hebel nur schwer gefunden werden können oder das umständliche Auto-Maping-System zu Rate gezogen werden muß.

Stonekeep kostet rund 100 Mark und benötigt mindestens einen 486er/33 MHz PC mit 8 MB RAM, SVGA-Grafikkarte und 13MB freiem Festplattenspeicher. Zu empfehlen ist jedoch auf jeden Fall ein Pentium 90 mit 16 MB RAM, sonst erhöht sich der Frustfaktor.

REINER CIBULKA

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