Zurück zum Inhalt Frauenthemen Chemie killt Fruchtbarkeit Pflanzenschutzmittel und Weichmacher für Kunststoffe können im Körper von Mensch und Tier ähnlich wirken wie etwa das weibliche Hormon Östrogen. Zuviel Östrogen führt bei Männern zu verminderter Fruchtbarkeit, bei Frauen zu Störungen im Hormonhaushalt. Auf diesen Zusammenhang weist die amerikanische Zoologin Theo Colborn vom World Wide Fund for Nature (WWF) nach Auswertung zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten hin. Die synthetischen Östrogene aus der Chemie lagern sich demnach langfristig im Körper ab und verursachen vor allem bei nachfolgenden Generationen Schäden. In dem 1996 erschienenen Buch Die bedrohte Zukunft weist sie eindringlich auf die Langzeitgefahr hin. Hormone dirigieren unter anderem die Entwicklung von Nerven und Immunsystem und steuern die sexuelle Entwicklung von Ungeborenen. Wenn diese Reaktionen durch Chemikalien gestört werden, dann könne dies für den Nachwuchs lebenslange, ernste Konsequenzen haben: Mißbildungen der Geschlechtsorgane von Neugeborenen, Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit könnten die Folge sein, schreiben Colborn und Kollegen. Pestizide wie DDT täuschen den Körper, der sie für Östrogene hält, entsprechend reagiert und somit den Hormonhaushalt durcheinanderbringt. Die abnehmende Spermienzahl bei Männern ist nach Colborn das dramatischste Zeichen für Schäden durch hormonähnliche Substanzen. Einige Wissenschaftler hätten zwischen 1940 und 1990 einen Rückgang der Spermienzahl um 50 Prozent festgestellt. Außerdem sei der Anteil veränderter Spermien gestiegen. 1976 schon hätten Forscher bei den Arbeitern einer Pestizidfabrik in den USA extrem niedrige Spermienzahlen gemessen. Sprüche wie ein Gläschen in Ehren oder ein Glas ist kein Glas bekommen Schwangere häufig zu hören, wenn sie das Trinken von Alkohol ablehnen. Doch in der Schwangerschaft kann schon ein leichter oder mittlerer Alkoholkonsum erhebliche Folgen haben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zitiert Untersuchungen, denen zufolge bereits bei einem täglichen Genuß von etwa zwei Gläsern Bier oder einem Viertelliter Wein sich der Intelligenzquotient des Kindes um durchschnittlich sieben Punkte verringert. Präsidiumsmitglied Christiane Bode: Niemand kann sagen, welche Alkoholmenge für Ungeborene unbedenklich ist. Deshalb ist der völlige Verzicht sicher die beste Entscheidung. |