Sind berufstätige Frauen zwangsläufig Rabenmütter?

Psychologen widersprechen dem alten Vorurteil - Zufriedenheit ist wichtig

Berufstätige Frauen mit Kindern müssen sich nach Ansicht von Psychologen nicht als "Rabenmütter" fühlen. "Es kommt nicht auf das Maß der Zeit an, die man für sein Kind aufwendet, sondern auf die eigene Zufriedenheit", sagte Psychoanalytiker Prof. Horst-Eberhard Richter.

"Eine mit sich selbst unzufriedene Mutter ist ein Problem", sagte Richter. Dieses Gefühl könnte sich auf das Kind übertragen und dann bei ihm Schuldgefühle auslösen. Frauen, die auf eine eigene berufliche Selbstverwirklichung verzichten, neigen nach Ansicht Richters häufig dazu, in der Erziehung ihrer Töchter allzu ehrgeizig zu sein. "Wenn nicht ich, dann wenigstens du", heiße es vielfach. Mit einer solchen Einstellung aber würden die Heranwachsenden meist überfordert.

Aber auch das ständige Hängen von Jungen und Mädchen am Schürzenzipfel ihrer Mutter ist aus der Sicht der Psychologen nicht empfehlenswert. Kinder, die den ganzen Tag über bemuttert würden, werden oft zur Unselbständigkeit erzogen, warnte das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg. Dagegen seien berufstätige Mütter zumeist selbständiger, selbstsicherer und kontaktfreudiger als Frauen, die sich ausschließlich um Kinder und Haushalt kümmerten.

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