Nicht totzukriegen: ZZ Top

Schlagzeugsynthesizer! Wo hört man die Dinger heute schon noch; sind schließlich seit mindestens zehn Jahren polizeilich verboten. Fällt unter Hausfriedensbruch. Aber gut: Bei ZZ Top war schon immer das meiste synthetisch.

Das ging manchmal gut. Wie hätte die Welt bis heute überleben können ohne Genialitäten wie die Ballade "Rough Guy" vom Album "Afterburner"; doch sonst ist nicht so arg viel in Erinnerung geblieben von der sogenannten Kultband ZZ Top.

Jetzt also gibt's "Rhythmeen", eine neue CD, und dazu eine Tour, welche die drei Herren von ZZ Top am 21. Februar auch in die Nürnberger Frankenhalle führen wird (Beginn: 20 Uhr). So laßt uns denn verkünden die beruhigende Nachricht für alle Fans von ZZ Top: Alles klingt wie immer. Fette Elektrogitarren, einfachste Songstrukturen, beinahe nichtexistente Texte ("Bang, Bang") und geradeste Beats. Und sonst nix. Das gelegentliche Gitarrensolo klingt fast schon nach Avantgarde.

Aber wie gesagt: Das alles könnte man über jede ZZ Top-Platte schreiben. Daß ihre Musik scheinbar so einfältig ist, hat der Band offensichtlich nicht geschadet. Dafür sind zwei Erklärungen denkbar: Eins, ZZ Top hat eine Marktnische gefunden; niemand macht diese spezielle Art von Musik besser, von mir aus starrköpfiger als sie. Und zwei, die wahrscheinlichere Lösung: Rhythm´n´Blues ist als musikalisches Konzept schlicht nicht totzukriegen.

tg

ZZ Top: Rhythmeen, RCA/BMG

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