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Nürnberg, 28. September 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

langsam wird es spannend: Nur noch zwei Wochen bis zur Landtagswahl. Auch bei uns läuft der Countdown - für unsere Serie zur Wahl und unsere Veranstaltungen. Wir planen schon für die Zeit nach dem Urnengang vom 14. Oktober. Um den Endspurt geht es in diesem Newsletter. Und natürlich auch um die Fürther Kirchweih!



 

Wie ein Interview unbrauchbar wurde



Das Video-Interview mit Andrea Nahles, das mein Kollege Michael Husarek und ich führten, konnten wir online bringen - das gedruckte Interview wanderte in die Tonne. Foto: Eduard Weigert


Zu den Besonderheiten dieses Landtagswahlkampfs gehört seine diesmal besonders enge Verzahnung mit dem bundespolitischen Geschehen. Auch deswegen verweist Ministerpräsident Markus Söder immer wieder auf die „Berliner Verhältnisse“, die er in Bayern nicht möchte. Dass für diese Verhältnisse auch sein Noch-Parteichef Horst Seehofer zuständig ist, verschweigt Söder geflissentlich - und ärgert sich insgeheim wohl über die Querschüsse aus der Hauptstadt. Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen tat dies nach der ersten Einigung im Fall Maaßen, die auch noch zu dessen Beförderung geführt hätte, ganz offen - mit klarer Kritik an Andrea Nahles.

Die SPD-Chefin war vor einer Woche bei uns zu Gast in der Redaktion, wir führten erst ein Video-Interview mit ihr und dann ein Interview für die gedruckte Zeitung. Doch während des Gesprächs merkten wir: Da ist etwas im Busch. Nahles deutete auch selbst an: Da passiert heute noch etwas. Was, sagte sie uns nicht. Aber am späten Nachmittag erklärte sie dann, ganz neu über den Fall Maaßen verhandeln zu wollen. Unser Interview ging von einem anderen Sachstand aus. Warum wir es nicht drucken konnten und warum wir das Vorgehen der SPD-Pressestelle unprofessionell finden, lesen Sie hier. Das Autorisieren von Interviews ist in Deutschland üblich: Der Interviewte bekommt den abgetippten Text und gibt ihn dann, auch mit Änderungen, frei. Wenn die Änderungen so weit gehen, dass ein Interview gar nicht mehr wiederzuerkennen ist, dann drucken wir es nicht. Das geschah schon mal mit einem früheren bayerischen Ministerpräsidenten, der nicht aus Nürnberg stammte. Aber bei Nahles war das Problem ein anderes...



Wahl-Foren kamen an



Gut besucht: Das NN-Forum zu den Themen Sicherheit, Asyl, Migration. Franziska Holzschuh (rechts außen) und Kurt Heidingsfelder (links außen) befragten im Centrum Industriekultur Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, den bayerischen Diakonie-Präsidenten Michael Bammessel und Grünen-Landesvorsitzende Katharina Schulze (von rechts). Foto: Michael Matejka


So intensiv haben wir bisher noch keine andere Landtagswahl begleitet: Insgesamt vier NN-Foren gab es innerhalb von knapp zwei Wochen im Rahmen unserer Serie rund um die diesmal besonders spannende Entscheidung Den Auftakt machte ein Abend in Fürth rund um die brisanten Themen Wohnungsnot und Flächenfraß. Es folgte unser „Duell“ zwischen Herausforderin Natascha Kohnen (SPD) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU), das bundesweit Beachtung fand. Beim dritten Abend ging es um die Bildungspolitik im Freistaat und den Abschluss bildete eine spannende Debatte rund um die bayerische Sicherheits- und Asylpolitik.

Wir hoffen, diese Abende und ihre mediale Aufbereitung mit Artikeln, Interviews und Videos in Print und Online haben Ihnen gefallen. Wenn Sie Vorschläge haben, was wir vor den nächsten Wahlen anders/besser machen könnten - Mail genügt! Und die nächsten Wahlen kommen rasch: Im Mai 2019 geht es bei der Wahl des EU-Parlaments auch um Europas Zukunft. Und 2020 stehen schon wieder Kommunalwahlen an.


Die Fürther XXL-Kärwa beginnt - mit oder ohne „Betzi“!



So könnte es ausschauen, das Fürther Kärwa-Maskottchen Betzi - wenn der FC Kaiserslautern mitspielt, der auf dem „Betze“, dem Betzenberg, residiert... Foto: Thomas Scherer


Morgen geht sie los: die Fürther Kirchweih. Und sie dauert diesmal besonders lang: Bis zum 14. Oktober geht sie, die XXL-Kärwa in diesem Jahr. Der Grund: Fürth feiert heuer 200 Jahre Erhebung zur „Stadt erster Klasse“. Nun: Erstklassig sind die Fürther momentan in Sachen Fußball zwar nicht. Aber was die Kärwa angeht, da ist die Kleeblattstadt allemal erstklassig - und peilt den Aufstieg in die „Bundesliga“ des immateriellen Kulturerbes an.

Wenn Sie sich also aufmachen auf die Fürther Kirchweih, dann engagieren Sie sich quasi auch kulturell... Dann mal viel Spaß bei einem Bummel durch die Budenstadt! Ob Sie dabei allerdings Betzi treffen, das mögliche Maskottchen der Kärwa? Ist offen, denn die Fürther Schausteller, die das possierliche Tier auserkoren haben, müssen erst einen Rechtsstreit mit dem „Betze“ hinter sich bringen: Der 1. FC Kaiserslautern hat da die Namensrechte. Wie diese - ich darf das als Fürther sagen - typisch Fürther Posse ausgeht? Schau mer mal... Die Kärwa ist jedenfalls erlebenswert auch ohne Betzi, deren Geschichte mein Fürther Kollege Johannes Alles sehr schön süffisant beschrieben hat.

200 Jahre Stadt Fürth - und 40 Jahre taz: Die alternative Berliner „tageszeitung“ feiert dieser Tage ebenfalls ein Jubiläum. Und die KollegInnen dort haben dazu ein wunderbares Loblied auf die Zeitung angestimmt - in ihrer analogen, also papierenen, und in ihrer digitalen Form auf dem Bildschirm oder Smartphone. Eine schöne Lektüre fürs Wochenende!


Ein Porträt von Martin Damerow, meinem Kollegen aus unserer Politik-Redaktion, lesen Sie unten.
Ihnen ein wunderbares Wochenende - vielleicht sehen wir uns ja auf der Fürther Kirchweih, ich bin auf jeden Fall am Sonntag dort unterwegs!


Ihr Alexander Jungkunz

 

 




Porträt Martin Damerow

 

 



 


Martin Damerow (mad), 51, Redakteur in der PolitikRedaktion

Geboren in Hessen, sozialisiert in Oberbayern, zuhause in Franken seit über 25 Jahren - so könnte man meinen Weg zusammenfassen. Schon vor dem Studium von Geographie und Mittelalter-Archäologie war ich dem Drang erlegen, fremde Länder zu bereisen. Das mündete nach Diplomrecherche in den USA und Kanada irgendwann in einem Auslandsjahr in Madrid. Von dort aus nach Hause, zunächst als freier Journalist für die Nordbayerischen Nachrichten (Forchheim) und an die Uni-Pressestelle in Bamberg. Schon bald ergab sich die Möglichkeit für ein Volontariat, anderthalb Jahre später war ich zurück in Forchheim, diesmal als Redakteur. Nach drei Jahren Wechsel in die Politik Redaktion, der ich bis heute treu geblieben bin. Spätestens dort bin ich Afrika und dem Orient verfallen, von wo ich nach wie vor gern berichte - auch wenn das Reisen dorthin zusehends schwieriger wird. Stattdessen geht es mit Frau und drei Kindern inzwischen eher an ruhige Plätzchen in Europa, mal in die Berge, mal ans Meer.

 

 


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