Scheuersand
für die Wohnstuben Heidenloch wirkt wie eine Krypta - Denkmal der Kulturgeschichte WEISSENBRUNN (hma ) Zugegeben ein Naturdenkmal im engeren Sinne ist es nicht, handelt es sich doch eindeutig um ein Werk aus Menschenhand. Dennoch stand es bis Mitte der achtziger Jahre auf der Liste der Naturdenkmäler im Nürnberger Land. Damals war die Einsturzgefahr groß.
Erst eine Rettungsaktion von Höhlen- und Karstkundlern
der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg im Jahr 1991
bewahrte es vor dem Verfall. Seine große
heimatgeschichtliche Bedeutung hatte ihm unter Nummer E Die Rede ist vom Heidenloch, einem künstlichen Hohlraum im Weißenbrunner Berg zwischen Leinburg und Altdorf. Die Höhle, die strenggenommen keine ist, entstand im Laufe von Jahrhunderten durch den Abbau von Silbersand. Bauern aus der Umgebung haben den sehr feinkörnigen Sand auf bergmännische Weise ausgegraben und mit Ochsenwagen, Butten oder Schubkarren in die Dörfer und größeren Orte gekarrt, vor allem aber nach Nürnberg. Das Heidenloch muß schon im 17. Silbersandhöhlen sind auch aus anderen Gegenden in der Region bekannt. Am Albrand zwischen Gersdorf und Hegnenberg gibt es auf engstem Raum besonders viele, nämlich mindestens acht dieser Gebilde, wie die Nürnberger Archäologin Brigitte Kaulich vor einigen Jahren untersucht hat. Das Heidenloch ist mit fast 500 Quadratmetern Grundfläche die größte und mit seinem hallenartigen Charakter die schönste: Die von den Sandschürfern stehengelassenen Stützpfeiler lassen die Höhle wie eine Krypta erscheinen. Als vormaliges Scheuermittel sind mit Putzsand einst die Holztische und die Dielen bäuerlicher Wohnstuben auf Vordermann gebracht worden. Das Material diente auch als Poliersand für Metallarbeiten und als Formsand in Gießereien, es füllte Sanduhren und trocknete Tinte. Heute ist das Heidenloch ein beliebtes Wanderziel und in der kalten Jahreszeit ein Winterquartier für Fledermäuse. |
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