Verwunschener Ort:
Dianengrotte heißt dieses zerklüftete
Felstor im markgräflichen Lustgarten Sanspareil
nördlich von Hollfeld. Foto: Horst M. Auer
SANSPAREIL (hma) Mit dem
eigenwilligen Ortsnamen, der nicht nur französisch
klingt, sondern französisch ist, tut sich die
fränkische Zunge etwas schwer: Songbarell
nennen Einheimische ihr Dorf, das noch vor rund 250
Jahren so hieß wie die Burg hoch über ihren Dächern,
nämlich Zwernitz. Ausgelöst hat die Änderung ein
Ausruf der Begeisterung aus dem Munde einer Hofdame des
Bayreuther Markgrafen: Ah! C'est sans pareil!
Einem Augenschmaus ohnegleichen verdankt die
Ortschaft am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz
also ihre Umbenennung durch einen fürstlichen Erlaß vom
15. Es war die Zeit, als die Regenten in ganz Europa gerne in Pomp und Prunk schwelgten, mit glanzvollen Festen, Feuerwerken und Jagden zu ausgelassener Selbstdarstellung neigten. Auch das in Bayreuth residierende Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine leistete sich aufwendige Vergnügungen und einen umfangreichen Hofstaat. Auf das Repräsentationsbedürfnis von
Wilhelmine ist es zurückzuführen, daß damals unterhalb
von Burg Zwernitz in einem Buchenhain ein verwunschener
Ort entstand. Die Staffage des Rokoko ist ab 1744 in nur
drei Jahren verwirklicht worden. Gut 20 Auch heute noch führen hinter dem ehemaligen Sommerschlößchen, dem Morgenländischen Bau, verschlungene Wege hinein in den Buchenwald. Felstore und -überhänge wurden in die Anlage einbezogen, Grotten und Aussichtskanzeln durch Treppen aus Bruchsteinen und Durchstiege behutsam ergänzt. Alles erhielt phantasievolle Namen wie Pansitz, Hühnerloch oder Sibyllengrotte. Krönung des fürstlichen Vergnügungsorts waren Türmchen, Pavillons und sogar ein Freilufttheater. Dessen Baustil beeindruckt durch eine sonderbare Mischung aus Grotte und Ruine, ist aber wie große Teile des Felsengartens heute noch erstaunlich gut erhalten. Im Jahres 1793 hat Johann Gottfried
Köppel ein mit eigenen Kupferstichen illustriertes Buch
mit dem Titel Die Eremitage zu Sanspareil
veröffentlicht. In einem jüngst vom Erlanger Verlag
Palm |
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