Glanzstück ursprünglicher Wildheit
Schwarzachschlucht südöstlich von Nürnberg ist eine der schönsten Flußlandschaften Bayerns

Nur 15 Kilometer südöstlich von Nürnberg befindet sich eine der außergewöhnlichsten Flußlandschaften Bayerns: die Schwarzachschlucht. Dort wird in beeindruckender Weise vor Augen geführt, wie sich die Erosionskraft des Wassers eine imposante Felskulisse geschaffen hat. Es ist ein Paradestück ursprünglicher Wildheit.

Hartnäckig hat sich der Fluß in vorgeschichtlicher Zeit sein Bett durch den Burgsandstein geschliffen und dabei bizarre Felsgebilde modelliert. Kein Wunder, daß vor allem der Abschnitt östlich des Brückkanals, wo der alte Main-Donau-Wasserweg das Tal überspannt, seit Generationen ein beliebtes Ausflugsziel ist. Seit 1986 steht die Sehenswürdigkeit unter Naturschutz.

Die sogenannte Vordere Schwarzach entspringt bei Neumarkt und mündet nach rund 50 Kilometern im Osten Schwabachs in die Rednitz. Auf seinem kurzen, aber mühevollen Weg durchbohrt der Fluß Gesteinsablagerungen, die bis zu 200 Millionen Jahre alt sind. Spektakulär ist die Szenerie, wo Felswände und -überhänge auf beiden Seiten eine Höhe von 20 Metern erreichen. Halbwegs intakte Lebensräume der Ufer- und Überschwemmungszonen machen diesen Flußbereich auch ökologisch wertvoll. Kulturhistorisch interessant sind die Karlshöhle und die Gustav-Adolf-Höhle, wo der Nürnberger Pfarrer Marci der Überlieferung zufolge vor dem Schwedenkönig 1632 eine Feldpredigt hielt.

Der Schwarzach-Durchbruch vermittelt mit seinem klammartigen Charakter ein für Mittelfranken wohl einmaliges Landschaftsbild. Entlang des Flusses und des Ludwigskanals hat das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg 1980 einen informativen Lehrpfad eingerichtet. hma

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© Nordbayern-Infonet 1996