Kanuten auf der Wiesent unterhalb von Burggeilenreuth in der Fränkischen Schweiz. Foto: Huber

 

 

 


Die Natur aus der Enten-Perspektive
Beim Bootwandern zeigen sich landschaftliche Schönheiten aus einem völlig anderen Blickwinkel – Zahlreiche Mietmöglichkeiten

Tief herunterhängende Weidenruten linker Hand und undurchdringliches Schilf auf der rechten Seite, glucksendes Wasser und schnatternde Enten: Eine Tour mit Canadier, Faltboot oder Kajak gehört zu den unvergeßlichen Naturerlebnissen.

Muße ist angesagt. Langsam schlängelt sich der Fluß durch Wiesen und Felder. Die Sicht ist verkürzt, reicht oft bloß bis zur nächsten Windung. Das öffnet die Augen für die Nähe, für den Frosch auf der Teichrose oder die Libelle mit ihren schillernden Flügeln. Bootfahren ist ein Urlaubsvergnügen für die ganze Familie. Wer beim gemächlichen Paddeln fast lautlos dahingleitet, hat fast den Eindruck, daß er sich von aller Hektik immer mehr entfernt.

Kanuwandern erfreut sich auf wilden wie auch auf zahmen Gewässern zunehmender Beliebtheit. Das Abenteuer „Fluß“ fasziniert Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Wer die landschaftlichen Schönheiten entlang der Altmühl, Pegnitz oder Wiesent aus der Enten-Perspektive genießen will, sollte allerdings einige Regeln zum schonenden Umgang mit der Natur beachten und auf die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt Rücksicht nehmen. Ein ungezügelter Freizeitbetrieb dürfte schnell die Behörden auf den Plan rufen.

Die Altmühl ist mit ihren fast 200 Kilometern der zweitlängste Fluß Bayerns und wegen ihres geringen Gefälles ein ausgesprochenes Zahmwasser. Rund 150 Kilometer sind mit Booten befahrbar. Ab dem Hochsommer kann jedoch der Wasserstand zu niedrig sein, sodaß es sich empfiehlt, vor dem Start Erkundigungen einzuholen (Telefon 0 84 21/98 76-0).

Das Angebot ist groß: Fast 20 gewerbliche Kanuverleiher gibt es zwischen Gunzenhausen und Beilngries, beispielsweise Otto Rehm direkt an der Altmühlbrücke in Dollnstein (Telefon 0 84 22/278). Neben der Vermietung (Zweier-Kajak rund 50 Mark pro Tag) läßt sich auch der Transfer, also Anfahrt oder Rückholung mit einem Transportfahrzeug des Bootverleihers, buchen. Ausführliche Hinweise enthält ein Faltblatt, das beim Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon (0 84 21) 67 36, angefordert werden kann.

Etwas anspruchsvoller ist die Wiesent, die sowohl dem Anfänger als auch dem geübten Paddler ein geeignetes Revier bietet. An Stromschnellen wird die Fahrt rasanter, doch erreicht der Fluß über weite Strecken nur die erste von insgesamt sechs Wildwasserstufen. Generell ist zu beachten, daß das Boot an Hindernissen wie Wehren an Land gebracht und ein Stück getragen werden muß.

Auch für den Wanderfluß in der Fränkischen Schweiz offerieren Kanuverleiher ihre Dienste, etwa der Kajak-Mietservice Sadlowski in Egloffstein, Telefon (091 97) 10 15. Wer sich sicherer fühlen und in einem Lehrgang mit der Fahrtechnik vertraut machen will, kann einen Grundkurs im Canadier oder Kajak absolvieren, beispielsweise bei der Kanuschule Kehrwasser in Ebermannstadt, Telefon (0 92 42) 599. hma

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