Ein Stadtspaziergang entlang der Pegnitz
Gemütliche Wanderung von St. Michael in Fürth nach St. Lorenz in Nürnberg – Natur, Geschichte und buntes Architekturgemisch

Unser heutiger Wandervorschlag führt von Fürth nach Nürnberg. Die Strecke ist etwa acht Kilometer lang und kann in etwa zwei Stunden bewältigt werden. Ausgangspunkt ist die Kirche St. Michael in Fürth, die man mit einer der 170er Buslinien vom Fürther Hauptbahnhof (bis zur Haltestelle „Grüner Markt“) erreicht.

Die Kirche St. Michael in Fürth etwa im 12. Jahrhundert erbaut. Sie gewann so rasch an Bedeutung, daß im nahen Nürnberg eine Tochterkirche, nämlich St. Lorenz gegründet wurde. Diese beiden Gotteshäuser wollen wir mit unser kleinen Wanderung verbinden. Unser Weg führt zwar mitten durch die Stadt, verläuft aber dennoch im Grünen – an der Pegnitz entlang.

Von St. Michael gehen wir die Gustavstraße entlang in Richtung Osten. Wir wenden uns zur Königstraße, gehen diese hinab bis zum Stadttheater, biegen links ab und laufen in Richtung Pegnitz. Dort, im Stadtpark, geht es pegnitzaufwärts, jetzt immer in Richtung Nürnberg. Beim zweiten Steg, dem „Röllingersteg“, überqueren wir den Fluß, biegen rechts ein und bleiben ab jetzt auf dieser Seite. Wir marschieren in Richtung naturnaher Schaugarten, der vom Bund Naturschutz angelegt und unterhalten wird.

Von hier aus geht es weiter bis zur nächsten Überraschung: dem Pavillon der Kuranlage am Espan. Hier sprudelt aus einer Tiefe von 360 Metern eine schwefelhaltige Quelle, die immerhin eine Temperatur von 22 Grad aufweist. Sie wurde 1901 bei der Suche nach Kalisalzen entdeckt.

Wir queren jetzt die Schnellstraße und biegen gleich scharf rechts ab. Im Schutz der Betonröhren, die den Lärm der Straße dämpfen helfen, laufen wir nun parallel zum Frankenschnellweg ein kurzes Stück auf dem Fußweg. Wir überqueren die Herderstraße und gehen geradewegs in die Schnieglinger Straße. Hier können wir noch nicht am Fluß entlanggehen, dafür treffen wirin dieser Straße auf ein buntes Architekturgemisch: Vom bäuerlichen Sandsteinbau über Fabrikanlagen aus rotem Backstein bis zur modernen Wohnanlage ist hier alles anzutreffen.

Nach Überqueren der Holsteiner Straße biegen wir am Ende des bebauten Gebietes in den Süßheimweg ein. Wir gehen wieder direkt hinunter zur Pegnitz und orientieren uns am Schild, das den Rad- und Fußweg zur Nürnberger Altstadt markiert. Das Fahrradsymbol mit dem „RRW“ für Regnitz-Rad-Weg ist nicht zu übersehen.

Vorbei an Westfriedhof, Theodor-Heuss-Brücke, Lederersteg und Johannisbrücke geht es hoch bis zur Großweidenmühlstraße, wo wir den Flußpfad wieder verlassen müssen. Hier bietet sich ein Abstecher zum weltberühmten Johannisfriedhof an. Betritt man ihn, fühlt man sich gleich in eine andere Welt versetzt. Die liegenden, sargähnlichen Grabsteine um die Johanniskirche herum erinnern an die große Nürnberger Vergangenheit. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein wurden hier die Bürger bestattet– namenlose und solche mit großen Namen wie Albrecht Dürer, Veit Stoß, Willibald Pirckheimer oder Anselm Feuerbach, um nur einige zu nennen.

Von der Johannisstraße und dem Friedhof aus gehen wir wieder hinunter zur Pegnitz und wandern in Richtung Stadtzentrum. Gleich nach dem Hallertor queren wir den Fluß über den Kettensteg, der 1824 als erste frei schwebende Flußbrücke Deutschlands gebaut worden. Links geht es hinein in die Untere Kreuzgasse zum Unschlittplatz. Wir bleiben rechts und gehen bis zum Henkersteg. Über den Trödelmarkt und den Schleifersteg geht es vor bis zur Fleischbrücke, die seit 1598 die Pegnitz überspannt.

Hier bietet sich noch ein kleiner Umweg über den Hauptmarkt mit seinem berühmten „Schönen Brunnen“ und der Frauenkirche, die an der Stelle der einstigen jüdischen Synagoge steht. Rechts über die Museumsbrücke gehen wir hinauf zur Lorenzkirche, unserem Ziel. Natürlich lohnt sich als Abschluß eine Besichtigung dieses bedeutenden Gotteshauses mit all seinen Kunstschätzen.

Diese Wanderung wurde – in gekürzter Form – aus dem VGN-Freizeitführer „Prominente geben Tips“ entnommen. Das 112 Seiten starke und durchgehend farbig illustrierte Buch ist im Nürnberger Verlag W. Tümmels erschienen. Es ist für 19,80 Mark im Buchhandel erhältlich, zwei Mark pro verkauftem Exemplar gehen an den Verein „Aktive Kinderwerkstatt e.V.“ in Nürnberg.

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