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Spenden für nationale Aufgabe
Stadt Nürnberg plant Dokumentationszentrum
„Reichsparteitagsgelände"
- E
rste Zusagen für Projekt

  NÜRNBERG – Die Stadt will ein Dokumentationszentrum „Reichspartei- tagsgelände Nürnberg“ schaffen, das 9,5 Millionen Mark kosten und Mitte des Jahres 2000 vollendet sein soll. Sie hat sich diese nationale Aufgabe vorgenommen, um alten oder neuen Legenden über die Zeit des Nationalsozialismus entgegenzuwirken.

Die Museen der Stadt Nürnberg schlagen den Kongreßhallentorso und seine unmittelbare Umgebung als den Ort vor, an dem die Selbstinszenierung der Nationalsozialisten auf den Reichsparteitagen historisch bewertet und eingeordnet wird. Sie wollen die gut erhaltenen Räume im nördlichen Kopfbau künftig für Ausstellungen nutzen. Neue architektonische Zeichen gegen die NS-Imponierbauten sollen ein Pavillon zwischen dem Ufer des Dutzendteichs und der Kongreßhalle und eine turmartige Skulptur im See setzen.

Kuratorium von Fürsprechern

Für die Ausstellungsinhalte hat der Erlanger Ordinarius für Neuere Geschichte, Professor Gregor Schöllgen, ein Gutachten ausgearbeitet, das noch im Frühsommer ein Beirat hochkarätiger Wissenschaftler vorgelegt bekommt. Daneben wird ein Kuratorium prominenter Fürsprecher die Entstehungsgeschichte des Dokumentationszentrums begleiten.

Nürnbergs Bekenntnis zu seiner Vergangenheit überfordert jedoch die finanzielle Kraft der Stadt, obwohl die Bauten schlüsselfertig die vergleichsweise bescheidene Summe von 9,5 Millionen Mark kosten werden. Der Bund hat zu erkennen gegeben, daß er seinen Beitrag leisten will, eine ähnliche Erklärung des Freistaats Bayern steht noch aus.

Die ersten privaten Spender wollen nun ein Signal setzen, damit die Arbeiten für das Dokumentationszentrum möglichst bald beginnen können. Die Nürnberger Nachrichten unterstützen das Projekt mit 100.000 Mark, die Nürnberger Zeitung, Kicker Sportmagazin und Verleger Bruno Schnell mit je 50.000 Mark. Die Spender möchten ihren Beitrag auch als Appell an andere Mäzene verstanden wissen

 

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