'Die furchtlosen Vier' |
Viel ist von der
Geschichte der Gebrüder Grimm nicht mehr
übriggeblieben. Katze Gwendolyn, Hund Buster, Esel Fred
und Tortellini, der Hahn, nehmen Reißaus und schließen
sich auf der Landstraße zu einer schmissigen Popband
zusammen. Statt in Paris landen die vier Stadtmusikanten
(u. a. mit den Stimmen von Mario Adorf und Klaus-Jürgen
Wussow) jedoch folgerichtig in Bremen. Obwohl von Warner Brothers Deutschland in München in der Regie von Eberhard Junkersdorf realisiert, avanciert die Hansestadt in der Trickfilmversion zu einem endzeitlichen Metropolis, das von einem diktatorischen Würstchenfabrikanten beherrscht wird. Hollywood hätte das nicht kitschiger hingekriegt! Als man dem bösen Dr. Gier berichtet, daß die Zahl seiner Feinde so gering ist, daß sie sich in ein, maximal zwei Telefonzellen treffen können, gibt dieser sogleich den Befehl, alle Telefonzellen in der Stadt zu sprengen. Derartige Gags kommen
witzig. Den Rest besorgt das tierische Quartett nach dem
alten Einer für alle alle für
einen-Motto. Neben dem Hochgesang auf die
Freundschaft und diversen Filmzitaten transportiert der
Film jedoch eine zweite, viel interessantere Botschaft:
der Schritt von freien Musikern hin zu gedungenen
Bütteln der Industrie. Die Problematik von
Kultursponsoring und ähnlichen Erscheinungen wird jedoch
nur äußerst naiv angerissen. Handlung, Machart und
Erzählweise des halb per Hand, halb per Computer
animierten Abenteuers ersparen der Zielgruppe
Überraschungen jeglicher Art. gnad |
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