"Das Wissen vom
Heilen", ein Kinofilm über Tibet |
Als die chinesischen Besatzungstruppen nach dem
gescheiterten Aufstand der Tibeter im Jahr 1959 und
nochmals während der Kulturrevolution ab 1966 die
völlige Auslöschung des tibetischen Kulturerbes
betrieben, versuchten sie, neben Bauwerken und
Kunstgegenständen auch das uralte Wissen über die
tibetische Heilkunst zu zerstören: Fast alle
wissenschaftlichen Schriften wurden verbrannt, die zur
Ausbildung dienenden Medizinschulen dem Erdboden
gleichgemacht, Ärzte gefoltert und ermordet. Ausrotten konnten die Eroberer die tief im Buddhismus verwurzelte, auf über zweitausend Jahren Entwicklung und Erfahrung basierende Heilkunst freilich nicht, und immer mehr erregt sie jetzt auch im Westen Interesse: Für den Dokumentarfilm Das Wissen vom Heilen, hat der Österreicher Franz Reichle mit einem Filmteam einige im Exil in Indien und Südsibirien lebende tibetische Ärzte besucht, sie befragt und beobachtet. Mit sensiblen Diagnosemethoden, ganzheitlichem Menschenverständnis und Arzneimitteln, die auf komplizierten Mischungen aus Früchten, Kräutern und Wurzeln beruhen, gelingen diesen Medizinern bemerkenswerte Erfolge zum Beispiel bei Krebs, chronischen Krankheiten und Allergien. Der Film plädiert dafür, ihr Wissen als Ergänzung zur westlichen Medizin zu nutzen, wie es der Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt der Tibeter, vor einigen Jahren selbst angeregt hat. Und tatsächlich: Schon interessieren sich auch Forscher in der Schweiz und Israel für die Wirkungsmechanismen der tibetischen Heilkunst. Auch das berichtet die sehenswerte Dokumentation mit filmisch zurückhaltenden Mitteln selbst auf einen Kommentar wurde verzichtet und ganz ohne esoterisch gefärbten Missionsdrang. map |
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