Kaum zu glauben,
aber dies ist angeblich der erste
Zeichentrickfilm, der sich aus der Mythologie um
den unverdrossen rackernden Halbgott bedient.
Unter der Ägide von John Musker und Ron Clements
(Aladdin) entstand in den
Walt-Disney-Studios so was wie eine
Sportskanonen-Operette rund um den Olymp, die
uns, hübsch plaziert vor Weihnachten und von
einer debilen Werbekampagne flankiert, die
Drachmen aus den Taschen leiern soll.
Wird nicht recht klappen, denn die wie
gewohnt süßliche, einfallsarme, moralisch
korrekte Mär vom göttlichen Baby Herc, das den
Eltern Hera und Zeus von den Gehilfen des Hades
auf die Erde entführt wird, ist einfach nicht
komisch genug. Die keusche Einfalt aus dem Hause
Disney benötigt starke Gegengifte in Form von
Witz in Text und Gestaltung, und dies bietet nur
Hades, von Arne Elsholtz brillant und, jede
Wette, dem Original überlegen synchronisiert.
Jasmin Tabatabai macht sich auch nicht schlecht,
Til Schweiger (Hercules) behielte seine Stimme
besser für sich. -wu-
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