Die neue Version von "101 Dalmatiner":
Herzallerliebste schwarz-weiße Hündchen
Kritik aus der

Was für fast alle Filme zutrifft, gilt für Stephen Hereks "101 Dalmatiner" nicht. Während bei anderen Produktionen die Handlung im Vordergrund steht und die Personen in deren Schatten zurücktreten, lebt dieser Film ausschließlich von seinen Figuren. Kein Wunder: Handelt es sich bei den Hauptdarstellern doch um niedliche Dalmatiner, die munter über die Leinwand springen und sich herzallerliebst im Schnee wälzen. In Nebenrollen treten außerdem ein kluger Terrier, gutmütige Schafe, zahlreiche Kühe und sonstige Vierbeiner auf. Kein Wunder, daß bei solch samtpfotiger Starbesetzung die hanebüchene Rahmenhandlung den tierischen Spaß nicht verderben kann.

Als sich der Dalmatiner-Rüde Pongo und die Hündin Perdy zum ersten Mal sehen, besser gesagt riechen, ist es Liebe auf ersten Blick und Ruch. Pongos Herrchen (Jeff Daniels als Roger) und Perdys Frauchen (Joely Richardson als Anita) geht es ähnlich: Blitzschnell landen die beiden mit ihren Hunden vor dem Traualtar, und der Nachwuchs kündigt sich sofort an - sowohl bei Zwei- als auch bei den Vierbeinern. Nach dem Fell der Hundewelpen giert aber die böse Modeschöpferin Cruella DeVil (köstlich kapriziös und biestig dargestellt von Glenn Close, Bild oben). In dem Remake des gleichnamigen Zeichentrickfilms von 1961 ist die Geschichte so schwarz-weiß gezeichnet wie jetzt die Hündchen aus Fleisch und Fell selbst: Wie gehabt siegt am Ende das Gute, die 101 Dalmatiner finden bei Roger und Anita ein neues Zuhause, und wenn sie nicht gestorben sind, dann bellen sie noch heute. sc

  Kritik aus den

In den USA klingelten nach dem Kinostart von "101 Dalmatiner" die Kassen - jetzt müssen sich auch die hiesigen Eltern überlegen, wie sie ihren Kindern die Anschaffung eines gefleckten Hundebabys ausreden können. Verstehe einer die Aufregung, denn Stephen Hereks Realfilm-Remake eines Disney-Trickfilmklassikers konnte kaum etwas von Charme des Originals retten

In der Geschichte der abgedrehten Modedesignerin Cruella DeVil (stellvertretend für alle Tierquäler dieser Welt: Glenn Close), die sich einen Mantel aus Dalmatinerfellen in den gestylten Kopf setzt, dominiert lärmende Hektik und dümmliches Slapstickgehampel. Die Entführung der lieben Hundchen, der geplante Massenmord in einem düsteren Schloßgemäuer, die Rettung in letzter Sekunde: Was als Zeichentrickfilm funktioniert, mit Schauspielern und Action-Showdown geht die herzige Mär laut und schrill baden.

Ein Film, der seine Infantilität auskostet: So ähnlich stelle ich mir eine Aufführung von "Der gestiefelte Kater" durch die Truppe von "Starlight Express" vor. So kommt Disney auf den Hund. Jaul! mime

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