Jack Nicholson auf Abwegen in "Blood and Wine"
Bob Rafelson verwendet in "Blood and Wine" alle Zutaten, die ein guter film noir braucht: Da gibt es jemanden, der versucht, einen Traum auf Kosten eines Verbrechens zu verwirklichen, da sind Leute wie Suzanne oder Victor mit seiner tödlichen Lungenkrankheit, die glauben, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, und es treten unvorhersehbare Ereignisse ein, die eine tragische Kettenreaktion auslösen. Rafelson hat außerdem das Glück, in "Blood and Wine" mit Jack Nicholson einen idealen Hauptdarsteller für diesen Thriller gefunden zu haben (die Zusammenarbeit hat schon in "Wenn der Postmann zweimal klingelt" gut funktioniert). Nicholson spielt Alex als zynischen, rücksichtslosen Mann, dem der schöne Schein des guten Lebens alles bedeutet und der so beherrscht und verhärtet ist, daß ihn keine Liebe und kein Geld dieser Welt glücklich machen könnten. Stephen Dorff als Jason ist der ideale Gegner für diesen Konflikt zwischen Stiefvater und Stiefsohn, der sich im Laufe des Films immer mehr auf den Kampf um das Collier und um die Geliebte zuspitzt. Hierin liegt auch der Grund, weshalb "Blood and Wine" dennoch nur ein gutgemachter Mainstream-Thriller bleibt, dem die erdige, seelentiefe Schwere eines guten film noir fehlt. Rafelson verlegt die über Jahre aufgestauten Spannungen zuviel in äußere Action, die Figuren gehen im Laufe des Films zu oft mit körperlicher Gewalt auf sich los, das Ende wird zum brutalen, blutigen Showdown; er reizt die Sehnerven , verstört aber nicht weiter. th |
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