Norman Jewisons "Bogus"
mit Gérard Depardieu
Französische
Leichtigkeit Las Vegas,
die Stadt der Magie, der bunten Träume und des
glitzernden Scheins - das ist die Welt, in der der kleine
Albert bisher lebte. Bis seine Mutter bei einem
Autounfall ums Leben kommt und der Junge ins ganz und gar
realistisch-graue Newark in New Jersey umziehen muß.
Dort soll die gestreßte Geschäftsfrau Harriet, eine
Kindheitsfreundin von Alberts Mutter, sich des
Waisenkindes annehmen, auch wenn sie eigentlich gar keine
Zeit für den Jungen hat. Nur gut, daß es da noch
Alberts Freund Bogus gibt, einen knollennasigen
Franzosen, der bei ihm, für alle anderen unsichtbar, als
Spielkamerad, Vaterersatz und Schutzengel fungiert.
Mit
"Bogus" ist Regisseur Norman Jewison
("Mondsüchtig") eine nette Kindheits-Komödie
gelungen, die augenzwinkernd und in guter amerikanischer
Kinotradition (Frank Capra läßt grüßen) von der Macht
der Imagination erzählt. Zwar ist die Geschichte vor
allem gegen Ende recht süßlich, aber dafür
entschädigt das unwiderstehliche Hauptdarstellertrio:
Haley Joel Osment agiert als Albert mit einer für
Kinderstars ungewöhnlichen Natürlichkeit, Whoopi
Goldberg (Foto rechts) spielt amüsant die mürrische
Harriet und "Bogus" Gérard Depardieu (Foto
oben) ist eben Gérard Depardieu: Spielerisch und mit
tänzerischer Grazie versprüht der kolossale Komödiant
französische Leichtigkeit. Und genau diese macht
"Bogus" sehenswert, einen Film, der sonst wohl
doch nicht mehr wäre als ein besseres Routine-Produkt
aus Hollywoods Traumfabrik. map
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