Hugh Wilsons rasanter Film "Club der Teufelinnen"
Süße Rache im Geschlechterkrieg

Wozu Frauen fähig sind, wenn ihre Männer sie nach jahrzehntelanger Ehe verlassen und sich jüngeren platinblonden Gespielinnen mit straffer Haut zuwenden, hat der Zuschauer schon in "Die Teufelin" und "Das Superweib" gesehen. Rache ist Blutwurst und den Männern geht es gewaltig an den Kragen.

Im "Club der Teufelinnen" von Hugh Wilson sind es gleich drei Superfrauen, die mit ihren Männern abrechnen. Brenda (Bette Midler), Elise (Goldie Hawn) und Annie (Diane Keaton) treffen sich nach fast dreißig Jahren wieder. Elise ist eine berühmte Schauspielerin, die gerade eine Silikon-Verjüngungskur hinter sich hat. Doch auch das bringt ihr keine neue Rolle ein und schon gar nicht ihren Mann zurück. Auch Brenda wird gegen ein jüngeres Modell ausgetauscht und muß zudem mit mickrigen Unterhaltszahlungen auskommen. Und Annie verliert ihren Mann an ihre Analytikerin: Alle drei stellen fest: Sie haben ihren Männern ihre Karriere und ihre besten Jahre geopfert. Da gibt es nur eins: Sie tun sich zusammen und holen sich, was ihnen zusteht. Dabei geht es nicht um Rache, wie Annie betont, sondern um Gerechtigkeit. Teuflisch machen sie sich ans Werk, und am Ende sind die Männer beruflich und finanziell ruiniert. Mancher Gatte kehrt sogar reumütig zurück.

Der Geschlechterkrieg ist als temporeiche Komödie inszeniert: Ein Gag jagt den anderen, die Gespräche sind ein sprachliches Feuerwerk, untermalt von flotter Musik, die zusätzlich für Tempo sorgt. Rache kann köstlich sein, wenn sie so energiegeladen und mit Humor gewürzt dargeboten wird. Und da stört es auch nicht, daß der Film eben ist wie amerikanische Komödien nun einmal sind: etwas überdreht und mit einem zu süßen Happyend.   Kr

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