Madonna als Volksheilige

in ihrer Lebensrolle

Madonna ist Mutter, doch rein äußerlich scheint sich die 38jährige nicht sonderlich verändert zu haben. Beim Interview zum Filmstart von "Evita" trägt sie ein Kleid mit tiefem Ausschnitt, der ein wenig ihres jetzt mütterlichen Busens zeigt, perfekte Frisur und ein Makeup, das jegliche Spur der Müdigkeit nach nächtlichem Stillen verdeckt. Mit ihrer Rolle als Mutter, aber auch als Hauptdarstellerin in Alan Parkers neuestem Film hat es die Popdiva wieder einmal geschafft, ins Zentrum der Öffentlichkeit zu rücken.Es liegt ihr offenbar sehr am Herzen, über den Film zu sprechen, der für sie den Durchbruch als Schauspielerin bedeuten könnte:

Sie haben sich sehr stark gemacht, um die Rolle der Evita spielen zu dürfen. Warum bedeutet Ihnen dieses Projekt so viel?

Zunächst einmal ist die Rolle für jede Schauspielerin eine große Herausforderung, und das hat mich motiviert. Dann war ich aber auch überzeugt davon, daß es sehr viele Parallelen in unser beider Leben gibt. Ich war sicher, daß ich sie besser als jede andere Schauspielerin darstellen kann.

Welches sind diese Parallelen?

Ich glaube, sie wurde auf fürchterliche Art mißverstanden, falsch zitiert und von der argentinischen Aristokratie in einer dämonischen Weise porträtiert. Und ich glaube, die Medien machen dasselbe mit mir. Schließlich denke ich, hatte sie den dringenden Wunsch, etwas aus ihrem Leben zu machen, eine Veränderung herbeizuführen. Sie brauchte einen enormen Mut für das, was sie erreichte, und ich kann all das sehr gut nachvollziehen.

In welchem Maße wird Ihre Zukunft als Schauspielerin vom Erfolg von "Evita" abhängen?

Leider hängt sehr viel davon ab. Das liegt daran, wie das Filmgeschäft funktioniert. Wenn Du keine erfolgreiche Rolle gespielt hast, dann kommst Du auch nicht in die Filme, in die Du möchtest. Deshalb wird der Erfolg von "Evita" entscheiden, wie ich in Zukunft arbeiten werde.

Wie hat die Geburt Ihres Kindes Ihr Leben verändert?

Nun, ich glaube, ich werde keine egoistischen Entscheidungen mehr treffen, so lange ich sie habe.

Wie können Sie Ihrer Tochter helfen, mit Ihrem Ruhm zurechtzukommen?

Wenn sie alt genug ist, werde ich ihr erklären, daß ich zuallererst eine Künstlerin bin und daß dies meine Ausdrucksform ist. Der Ruhm, der Starkult und der Medienzirkus ist dagegen nicht, dem ich irgendeinen Wert beimesse.

Würden Sie ihr von einer ähnlichen Karriere wie die Ihre abraten?

Nein. Die Unterhaltungsbranche ist ein unbarmherziges Geschäft. Du brachst eine sehr dicke Haut. Aber man kann das Leiden ertragen, wenn man an das glaubt, was man tut. Aber wenn Du Zweifel hast, dann ist es unerträglich.

Bedauern Sie irgendetwas ?

"Je ne regrette rien", um Edith Piaf zu zitieren.

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