Für Dr. Lieschen Müller
Michael Apteds mißlungener Thriller "Extrem"

Ein Arzt soll Menschen helfen und ihr Leid lindern. Aber darf er auch Menschenleben opfern, um Schwerkranken einen Weg aus ihrem Leid zu bahnen? Darum dreht sich die Handlung des Medizinthrillers "Extrem...mit allen Mitteln", den der preisgekrönte Dokumentarfilmer Michael Apted mit hochkarätigen Schauspielern in Szene gesetzt hat. Gene Hackman (Foto: Concorde) gibt in diesem "Spiel" um die ärztliche Moral den von Machbarkeitswahn bessenen, skrupellosen Forscher Dr. Lawrence Myricks, der obdachlose Männer in seine Geheimklinik entführen läßt und sie für diabolische Menschenversuche mißbraucht: Er durchtrennt ihnen das Rückenmark, um eine Behandlungsmethode für Querschnittsgelähmte zu erproben.

Als zwei seiner Opfer aus dessen "Konzentrationslager" die Flucht gelingt und erschöpft in der Notaufnahme eines New Yorker Krankenhauses landen, wo sie wenig später sterben, wird der junge Arzt Dr. Guy Luthan (Concorde-Foto: Hugh Grant) auf den hochkarätigen Skandal im Milieu der Halbgötter in Weiß aufmerksam. Von nun an jagt der Ambulanz-Arzt die Hintermänner, gerät immer mehr in die Machenschaften des vom FBI gedeckten Dr. Myricks und riskiert dabei selbst sein Leben. So interessant die Frage nach den Grenzen der ärtzlichen Ethik wäre, so wenig wird ihr Apteds "Extrem" gerecht. Der Regisseur setzt mehr auf Schockeffekte und klaustrophobische Verschwörungstheorien als auf differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Kein Vorurteil gegen Wissenschaft und Medizin, das während der 115-Filmminuten nicht aufblitzt und mit Zitaten aus dem Horrorkabinett Hollywoods verwurstet wird. Ärzte und Polizei sind auf der Jagt nach "Menschenmaterial". Apted verschenkt durch seine einfallslose Inszenierung des allzu konstruierten Drehbuchs von Tony Gilroy die Möglichkeiten engagierter Wissenschaftskritik.   rou

Zur offiziellen Homepage von EXTREM (engl.)

Informationen zu Anfangszeiten in den Kinos

zurück zur Titelseite

© NORDBAYERN INFONET