Der Mann vom Mars als Trottel
"Harald", eine schwachsinnige deutsche Komödie

Was braucht eine erfolgreiche Mittdreißigerin? Natürlich einen Mann. Diesen Eindruck vermitteln zumindest die deutschen Beziehungskomödien. Jürgen Egger geht in seinem schwachsinnigen Film "Harald" sogar noch ein Stück weiter. Hier muß es noch nicht einmal mehr ein richtiger Mann aus Fleisch und Blut sein, selbst bei einem Außerirdischen geraten die Erdenfrauen schon in Wallung. So auch die selbstbewußte Lektorin Rica (Martina Cedeck), die unverhofft Besuch aus dem Weltall bekommt, sich in den adretten (Mars-)Menschen Harald (Heinrich Schafmeister, auf dem Verleihfoto links) natürlich gleich verliebt und dieser letztendlich sein Raumschiff allein zu seinem Planeten zurückschickt.

Mag der Inhalt schon dumm genug klingen, die filmische Übersetzung übertrifft diesen in dreister Weise noch bei weitem. Die Darstellung des Außerirdischen als Trottel mit ungelenken Roboterbewegungen ist einfallslos, die versuchte Situationskomik bei seinen Begegnungen mit dem Erdenleben banal, die Witze sind geschmacklos und das gezeigte Frauenbild äußerst frauenfeindlich. Nicht nur, daß die Frauen hinter dem Geisterwesen her sind wie der Teufel hinter der armen Seele, nein, der ehrliche Harald, der im Umgang mit den menschlichen Normen nicht geübt ist, darf die Frauen auch noch ganz offen auf ihre krummen Beine und sonstige Makel aufmerksam machen. Vor diesem Film hilft nur die Flucht auf einen anderen Stern. sc

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