Die Hochburg des „Grunge“
Gelungener Kinofilm über die Musikszene in Seattle

“Kein Musiker wollte in Seattle bleiben und niemand wollte kommen“ , heißt es zu Beginn in Doug Prays Film “Hype!“. Ein Satz, den die Kamera mit Schwenks auf mickrige Waldbestände, häßliche Hochhäuser und typisch amerikanische Vorstadtsiedlungen bei verregnetem Wetter anschaulich untermalt. Das war zu Beginn der 80er, nur wenige Jahre später aber hat sich diese musikalische Diaspora im Nordwesten der Vereinigten Staaten zu der Hochburg des “Grunge“ entwickelt, Bands sprossen wie Pilze aus dem Boden, Musiker aus dem ganzen Land fühlten sich von der Mischung aus Punk und Hardrock angezogen.

Doug Pray rekonstruiert in seiner Dokumentation die Entwicklung von der frühen Undergroundbewegung über die ersten Erfolge der Band “Nirvana“ bis hin zur ausgeschlachteten Massenkultur mit dicken Schlagzeilen in allen Zeitungen. Und hierfür begab sich der Regisseur vor Ort, ließ Vertreter von Plattenfirmen, Photographen, Journalisten und natürlich die Musiker selbst zu Wort kommen. Der Filmemacher selbst hingegen verzichtet in “Hype!“ auf jeglichen Kommentar. Der Selbstmord des “Nirvana“-Sängers Kurt Cobain bleibt ebenso unkommentiert wie die zu Beginn der 90er Jahre einsetzende Vermarktung des Seattle-Sounds und seiner Mode.

Mehr als die Gespräche freilich verraten die Livemitschnitte und die Songs der verschiedenen Bands über das Lebensgefühl der sogenannten “Generation X“. Mit zahlreichen Aufnahmen von bekannten und weniger bekannten Gruppen wie “Soundgarden“, “Pearl Jam“, “The Supersuckers“, “Dead Moon“, “The Gits“, “Flop“ oder der Shooting-Stars der Szene wird „Hype“ zu einem begeisternden Musikfilm.

sc

Zur offiziellen Homepage von Hype! (engl.)

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