Im Regenwald werden selbst die Raubkatzen naß
Auch Jean Reno kann die Abenteuerkomödie 'Jaguar' nicht retten
Französische Komödien sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Ein deprimierendes Beispiel dafür liefert der neue Film von Francis Veber, der seit Mitte der 80er Jahre als Dramatiker („Dinner für Spinner“) ebenso erfolgreich ist wie als Regisseur („Die Flüchtigen“ mit Pierre Richard und Gérard Depardieu). Für den aufwendig produzierten Streifen „Jaguar“ recycelt der Komödien-Spezialist noch einmal – einmal zuviel – seinen ganzen Ideen-Fundus, z. B. die beiden gegensätzlichen, sich ständig streitenden Männer, die durch eine gemeinsame Aufgabe doch zu einem kumpelhaften Gespann zusam mengeschweißt werden, die Zähmung des widerspenstigen, kindlich-verantwortungslosen Helden oder den Zusammenprall zweier unterschiedlicher Welten und Weltsichten. Dummerweise verpackt Veber das Ganze diesmal zu einer absolut abstrusen Geschichte:

Auf der Flucht vor seinen Gläubigern reist der Pariser Spieler Perrin (Patrick Bruel) in den Regenwald, um dort mit dem bulligen Anthropologen Campana (Jean Reno) die gestohlene Seele eines ledigen Indio-Häuptlings zu retten. Dabei hilft ihm nicht nur ein schönes Urwald-Mädchen, sondern auch ein indianischer Zauber, der ihm zeitweise die Superkräfte eines Jaguars verleiht. Die Löcher im Plot, den Mangel an Witz und Esprit und die fehlende Chemie der beiden Hauptdarsteller sollen die – zugegeben – wunderschönen Landschaftsaufnahmen, einige weniger schöne, dafür erschreckend drastische Gewalt-Szenen und eine aufgesetzte ökologische Botschaft verdecken. Aber das funktioniert so nicht. Die Abenteuerkomödie „Jaguar“ begeht einen Kardinalfehler: Sie ist einfach nicht komisch. Der Zuschauer hat hier nichts zu lachen. afra

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