Intime
Intrigen mit Jon Bon Jovi Mick Jagger, David Bowie und Madonna Ciccione haben es versucht, seit kurzem wagt mit Jon Bon Jovi ein weiterer Rockstar den Sprung ins Schauspielfach. In dem britischen Psychodrama "Leasing Man" spielt der Balladenrocker in seiner zweiten Leinwandrolle den charismatischen US-Schauspielstar Robin Grange, der das Gast-Engagement an einem Londoner Theater für raffinierte Intrigen benutzt: Mit viel Sex-Appeal verführt er zunächst die attraktive Ehefrau (Anna Galiena) des Theaterautors Felix Webb (Lambert Wilson) und gleich dazu noch dessen junge Geliebte Hilary (Thandie Newton) - eine Situation, die den nervlich völlig überforderten Felix bei der Premiere seines neues Stückes zu einer absurd-theatralischen Tat verleitet. Regisseur John Duigan ("Verführung der Sirenen") gestaltet die erotischen Schau-Spiele im Theatermilieu als langsam sich entfaltendes Verhängnis, das von Kameramann Jean François Robin in trübe Londoner Farben getaucht wurde. Zu einem angenehmen Realismus trägt vor allem die hervorragende internationale Besetzung bei, allen voran "Dame Edna" Barry Humphries als Regisseur einer Theatertruppe, die mit allen Skurrilitäten und Eitelkeiten liebevoll gezeichnet wird. Und "Leading Man" Bon Jovi? Seine Ausstrahlung und Leinwandpräsenz kann man nicht bestreiten, doch die maßgeschneiderte Rolle des lässig-amerikanischen Frauenhelden dürfte ihm nicht allzuviel Darstellungskunst abgefordert haben. Ob's zur erfolgreichen Schauspielkarriere reicht, muß man deshalb erst einmal abwarten - schließlich haben auch die nicht unbegabten Kollegen Jagger, Bowie und Ciccione ihre Leinwandlaufbahn nie so recht in die Gänge bekommen. map |