Der Kongreß brennt:
Die freundlichen Außerirdischen
vom Mars sind da
"Mars Attacks" - eine
bitterböse Satire auf die USA Nach Tim Burtons letztem Film
"Ed Wood" folgt nun seine zweite Hommage an
dieses verkannte Genie. Mit "Mars Attacks"
präsentiert er uns den Film, den Ed Wood geschaffen
hätte, wenn er denn nur mehr Geld und Talent gehabt
hätte. Wieder mal werden Außerirdische auf die
Menschheit losgelassen, aber diesmal kommen die Aliens
nicht von einem fernen Planeten, sondern vom guten alten
Erdennachbarn Mars. "Wir kommen mit friedlichen
Absichten", sind die ersten Worte der Besucher, die
vom Übersetzungscomputer wiedergegeben werden. Aber
entweder ist dieses Ding eine grandiose Fehlkonstruktion
oder die Marsianer verstehen unter "friedlich"
etwas grundlegend anderes als wir.
Gleich
darauf folgt nämlich ein fürchterliches Massaker, bei
dem sowohl die Panzer und Soldaten der US-Army, als auch
die erwartungsfrohen Zuschauer von den Lasergewehren der
Außerirdischen pulverisiert werden. "Ein
kulturelles Mißverständnis", meint der Präsident
der USA (Jack Nicholson); also wird den Nachbarn vom
roten Planeten noch eine Chance gegeben. Diese wird von
ihnen beeindruckend genutzt: Ihr Botschafter hält eine
im wahrsten Sinne des Wortes feurige Rede vor dem
amerikanischen Kongreß.
Burton
macht es sichtlich Spaß, die Grundfesten "der
Heimat der Tapferen und des Landes der Freien" zu
erschüttern oder sogar zu zerstören. So ist nicht nur
der Präsident ein selbstgefälliger Trottel, sondern der
ganze Machtapparat ist mit Nieten und Psychopathen
besetzt: Ein immer geiler Pressesprecher (Martin Short),
ein General (Rod Steiger), der nur daruf brennt,
Nuklearwaffen einsetzen zu können und eine zickige First
Lady (Glen Close). Und weil das alle so sympathische
Menschen sind, darf jeder von ihnen einen ganz besonderen
Tod sterben. dilo
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