Das Leben
Picassos wurde verfilmt
Mit grenzenloser Selbstüberzeugung, Egoismus und Gewalt hat der Macho viele Frauenpsychen zerstört: Dora verletzt sich selbst mit Messern, Olga verfolgt die jeweilige Lebenspartnerin Picassos, Marie-Therese archiviert dessen abgeschnittene Haarsträhnen und Fingernägel und verfaßt täglich einen Liebesbrief. Nur eine Frau geht gestärkt, nicht gebrochen aus der Beziehung mit dem Genie. Die 40 Jahre jüngere Francoise (Verleihfoto) verläßt ihn mit den gemeinsamen Kindern Claude und Paloma nach zehn Jahren. Zwei große Namen des zeitgenössischen Kinos haben sich für den Film "Mein Mann Picasso", der auf der Biographie von Arianna Strassinopoulos beruht, zusammengefunden: Regisseur James Ivory und Oscar-Preisträger Anthony Hopkins, der den egozentrischen Künstler überzeugend spielt. Besonders dicht sind die Szenen, in denen er malt und dabei mit Francoise über Liebe und Kunst philosophiert. Überhaupt wird die Beziehung der beiden hauptsächlich durch Gespräche vermittelt. Keine Bettszenen, keine leidenschaftlichen Ausbrüche. Picasso teilt mit, wie er fühlt, was er will. Seine Einstellung zu Frauen verändert sich in den zehn Jahren nicht. Er will sie haben und unterwerfen. Anders Francoise, glaubwürdig dargestellt von der Britin Natascha McElhone. "Er macht aus seinen Freunden gerne Sklaven", erkennt sie und schafft den Absprung. Die Entwicklung von völliger Selbsthingabe zu Emanzipation nimmt man ihr ab. Sie verläßt Picasso, um sich selbst zu retten. Ein sehenswerter Film, der ein wenig über den Künstler und viel über den Mann Picasso verrät. ruf |
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