"Rendezvous mit einem Engel"
Penny Marshall hat einen Pfarrer-Film aufgewärmt

"Kinder brauchen Märchen!" Vielleicht kennt die Regisseurin Penny Marshall die berühmt gewordene These des Pädagogen Bruno Bettelheim und meint - in Verkennung des Alters ihres Kinopublikums - uns in ihrem neuen Film "Rendezvous mit einem Engel" eine so kindlich-sentimentale Weihnachtsgeschichte über die Kraft der Liebe und der Hoffnung erzählen zu müssen. Reverend Henry Biggs (Courtney B. Vance) gönnt sich keine freie Minute, weil er sich um die Problemchen seiner Schäfchen kümmern muß. Als ihm die Sorgen über den Kopf zu wachsen drohen und er fast den Glauben an Gott und die Welt verliert, bittet er mit einem flehenden Gebet seinen allerobersten "Boß" um Hilfe und bekommt sie prompt.

Ein Engel purzelt vom Himmel, gewinnt schnell das Vertrauen des goldigen Pfarrerssohns (Justin Pierre Edmund) und der schönen Frau des Geistlichen (Verleihfoto:Whitney Houston). Der Rest ist Formsache. Engel Dudley bringt den Pfarrer wieder auf den Pfad des Glaubens, rettet die Gemeinde vor einem bösen Immobilienhai, und alles ist wieder gut. Die Geschichte kommt den Fernsehzuschauern bekannt vor: In "Jede Frau braucht einen Engel" von 1947 spielt Cary Grant an der Seite von David Niven den Engel. In "The Preacher's Wife", wie das Remake jetzt im Original heißt, ist Denzel Washington der himmlische Helfer; eine Rolle, die er mit viel Charme und Witz ausfüllt. Den guten Schauspielern (Houston, Vance und Washington) und den vielen fetzigen Gospeleinlagen des "Georgia Mass Choir" verdankt "Rendezvous mit einem Engel", daß der kitschige Märchenstreifen einigermaßen erträglich bleibt. rou

zurück zur Titelseite

© NORDBAYERN INFONET