Frauenfilm ohne Schwung:
"Snakes and Ladders"

Ein nicht unbedingt romantischer Heiratsantrag eröffnet den irischen Film "Snakes and Ladders": Der Musiker Martin (Sean Hughes) überrumpelt seine Freundin Jean (Pom Boyd) auf der Damentoilette, kniet in der Kabine nieder und steckt ihr einen Plastikring an den Finger. Kaum ist die Nachricht Bekannten und Verwandten verkündet, beginnt die Mutter eifrig mit der Hochzeitsplanung. Kein Wunder, daß Jean kalte Füße bekommt.

In Trish McAdams betulicher Komödie dreht sich alles um Entscheidungen: Ehe oder Unabhängigkeit, Freundschaft oder Karriere, Martin, der komische Lebenskünstler, oder Dan (Paudge Behan), der smarte Fernsehproduzent. Jean hat die Qual der Wahl - und nervt ihre Partnerin und beste Freundin Kate (Gina Moxley) bald gewaltig. Während die sogenannten "Frauenfilme" sonst aus der Reibung von Individualismus und Konventionen in frischen Schwung geraten, scheint das recht egoistische Schwanken der Heldin in "Snakes and Ladders" - der Titel stammt von einem beliebten Brettspiel - die Geschichte eher zu bremsen. Statt die komischen Momente der Frauenfreundschaft auszuspielen und die witzigen Dialoge zünden zu lassen, drückt ihnen die temperamentlose Regie die Luft ab. Schade.

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