Erbstück Elefant
„Die dicke Vera“ trottet über die Leinwand:
Herzig-tierische Komödie

Kritik aus der

Es gibt zwei beliebte Methoden die ganze Familie in ein Kino zu locken: Die eine ist einen Film mit Kindern in der Hauptrolle zu drehen und die andere einen mit Tieren aller Art zu machen. Howard Franklins neuer Film „Die dicke Vera“ fällt in letztere Kategorie.

Die Heldin gehört, wie schon im Titel angedeutet, nicht zu den unauffälligen Lebewesen: Vera ist eine ausgewachsene Elefantendame, die dem erfolglosen Selbsthilfe-Autor Sack Corcoran (Bill Murray) vererbt wird. Um nun seine Schulden über 35 000 Dollar abzubezahlen, beschließt dieser, Vera zu verkaufen. Dies wäre auch kein Problem, wenn die Käufer nicht am anderen Ende Amerikas, in Kalifornien, auf ihn warten würden.

Was nun beginnt, ist ein Roadmovie der etwas anderen Art. Es ist ja schon schwer genug, geeignete Transportmittel für einen Elefanten zu finden, aber wenn man noch dazu keinen Lkw-Führerschein besitzt und es mit psychopathischen Mitfahrern zu tun hat, wird es selbst einem Dickhäuter zuviel.

Der Film lebt sicherlich von seinem ungewöhnlichen Paar, aber nach Hunden, Delphinen und sogar Walen überrascht auch ein Elefant nicht mehr. Das wußten die Macher des Films zum Glück auch und vertrauten größtenteils auf den anarchischen Humor Bill Murrays und auf eine Fülle von Situationskomik. Die Eltern werden dies zu schätzen wissen und die Kinder den Elefanten lieben. dilo

  Kritik aus den

Das Gespräch mit einem Elefanten erspart den Gang zum Psychiater. So ließe sich die Geschichte von Howard Franklins Film „Die dicke Vera“ zusammenfassen. Denn der Neurotiker Jack Corcoran (Bill Murray) lernt von der Elefantenkuh Vera allerlei über den Sinn des Lebens. Beispielsweise, daß ein Vortrag vor Verkäufern von „Innenwandbelägen“, sprich Tapeten, nicht unbedingt dazugehört.

Jack ist Motivationstrainer und macht vor seinem Publikum den Bären. Zu Hause wird der Ehrgeizling von der Mama verhätschelt, mit seinen Freunden kann er so recht nichts anfangen, seine Verlobte trägt gerne Küchenschürzen und arrangiert liebevoll die Schnittchen für das Abendessen. So weit, so trübe. Doch für jede Situation hat Jack einen kecken Spruch parat. Das ist zwar nicht lebensnah, aber zuweilen richtig komisch.

Von seinem Vater erbt Jack die Elefantendame Vera. Der Dickhäuter beherrscht nicht nur Kunststücke wie den Rüsselstand, sondern ist auch eine echte Lebenskünstlerin. Während Jack noch mit seinem Schicksal hadert, weil er nicht weiß, wie er das riesige Tier loswerden soll, gibt Vera schon vertrauensvoll Pfötchen.

Auf Lastwagen, in Bahnwaggons oder zu Fuß geht das ungleiche Paar auf Wanderschaft. In der Wüste spendet die Elefantenkuh Schatten für den durstigen Jack. Am Fluß verführt sie ihn zum hemmungslosen Herumtollen. Das ist bester Hollywood-Kitsch und Naturromantik pur.

Am Ende wird alles gut: Jack sieht das Leben nicht mehr so verkniffen und verliebt sich in die Tiertrainerin Mo (Janeane Garofalo).

Die Komödie entkommt nur deshalb dem Absturz ins Rührstück, weil Bill Murrays Jack immer die ironische Distanz zum eigenen Mißgeschick wahrt. In Roadmovie-Manier läßt Regisseur Franklin die Schauplätze rasch aufeinander folgen. Die Pointen zünden prompt wie Knallfrösche. Und spätestens wenn Jack als John Wayne-Kopie auf dem Elefanten durch den Wilden Westen reitet, dürfen sich die Zuschauer entspannt zurücklehnen. „Die dicke Vera“ spielt mit Kinomythen und will nur eines nicht: Zu ernst genommen werden. möl

Zur offiziellen Homepage des Filmes "Larger than Life" (englisch)

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