Gelsenkirchen (AP)- Wer mit den Computer umgehen kann und Stelleninformationssysteme (SIS) nutzt, ist bei der Arbeitsuche im Vorteil. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Untersuchung des Gelsenkirchener Instituts Arbeit und Technik (IAT). So seien in Deutschland nach bisherigen Erhebungen 470.000 Stellen auf diesem Wege vermittelt worden, sagte IAT-Arbeitsmarktforscherin Claudia Weinkopf. Etwa sechs Millionen Menschen haben SIS in den ersten fünf Jahren genutzt.

Allerdings seien lange Warteschlangen vor den SIS-Terminals in den Arbeitsämtern die Regel. Das SIS-Angebot könne jedoch auch über die Internetadresse http://www.arbeitsamt.de abgerufen werden. So sei man an keine Öffnungszeiten mehr gebunden. Allerdings verfügt Weinkopf zufolge nur etwa jeder fünfte Arbeitslose über einen Computer. Vorbildlich sei deswegen das Beispiel Schweden, wo sich Arbeitsuchende in dezentralen Stadtteilbüros am Computer über Stellenangebote unterrichten und auch gleich ihre Bewerbungen schreiben könnten.

Da solche Systeme auch vermehrt beschäftigte Stellensuchende ansprechen, seien die Arbeitgeber oft bereit, mehr und attraktivere Stellen einzuspeisen, sagte die IAT-Forscherin. Allerdings dürften Selbstbedienungsysteme in der Arbeitsvermittlung persönliche Beratung nur ergänzen und keinesfalls ersetzen.