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Computerfreaks das Hobby zum Beruf machen können Frankfurt/M (AP) - Nichts hat die Arbeitswelt so verändert wie der Beginn des Informationszeitalters doch an der Berufsausbildung ist er spurlos vorübergegangen. Vor über 25 Jahren wurden die Berufsbilder des Datenverarbeitungskaufmanns und des Mathematisch-Technischen Assistenten eingeführt. Deren Ausbildung war jedoch bald veraltet und trotz des Bedarfs an Spezialisten kaum gefragt. Nun haben Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften reagiert: Seit August können junge Leute den Beruf des Systemelektronikers, des Fachinformatikers, des Systemkaufmanns oder des Informatikkaufmanns erlernen. Für die Anpassung war es höchste Zeit. Die Zahl der Beschäftigten hat sich in der Informations- und Kommunikationswirtschaft seit den siebziger Jahren verfünffacht und liegt mittlerweile bei rund 300.000. Und der Bedarf wächst und wächst. Die Stellenmärkte der Tageszeitungen sind voll mit Gesuchen nach Software-Entwicklern, Systemspezialisten und Vertriebsprofis; teilweise hat sich die Nachfrage innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Folgerichtig sind über 200 Berufe entstanden, die zwar praxisnah, aber staatlich nicht anerkannt sind. Von den neuen Ausbildungsberufen erhofft sich die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit viel: Hier wird ein großes Potential Schätzungen gehen von 20.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen aus für neue Ausbildungsaktivitäten vor allem in jenen Betrieben erwartet, die bisher kaum oder überhaupt nicht ausgebildet hatten, sagt der Arbeitsmarktforscher Werner Dostal. Die neuen Berufe sind nicht mehr nur technisch ausgerichtet, sondern auch betriebswirtschaftlich und projektorientiert, denn zunehmend geht es auf dem Markt der Informationstechnik um die Entwicklung von Komplettlösungen. In allen vier Ausbildungsgängen werden deshalb einheitliche Grundfähigkeiten vermittelt, Schlüsselqualifikationen des Informationstechnologie-Zeitalters, wie Dostal sie nennt. Dazu gehören beispielsweise Kenntnisse im Umweltschutz, in der Organisation eines Betriebes sowie in der Planung und Realisierung von Arbeitsabläufen, dazu gehören aber auch Kenntnisse über Datenschutz und Urheberrecht, Fähigkeiten im Programmieren und ein Überblick über den Hardware-, Software- und Datennetz-Markt. Die neuen Berufe zielen Dostal zufolge weniger auf Hauptschüler als auf Realschüler und Abiturienten. Die Absolventen werden sozusagen im Windschatten der Hochschulabsolventen im Informationstechnologie-Bereich jene Aufgaben erhalten, die nicht unbedingt von Studierten abgewickelt werden müssen. Sie werden eher Beratungs- und Routineaufgaben leisten, weniger Entwicklungs- und Gestaltungsaufgaben. Wer macht was?
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