Elektronischer Helfer für Kranke und Behinderte
„Telecare“ soll Umzug in Pflegeheim hinauszögern

Karlsruhe (AP) Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Informations- und Datenverarbeitung (IITB) in Karlsruhe haben eine elektronische Haushaltshilfe für Kranke und Behinderte entwickelt. Mit dem Einsatz der neuen Technik soll der häusliche Alltag leichter bewältigt und der Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim zumindest hinausgezögert werden. Der am IITB entwickelte „Telecare-Assistent“ nutzt alle Möglichkeiten moderner Kommunikationstechnik.

Das System besteht je nach Bedarf aus einem Telefon, ISDN-Anschluß, Technik für Funkruf und Videokonferenzen bis hin zu hausintegrierten Datennetzen. Ultraschallsensoren dienen als Bewegungsmelder und lösen bei einem Sturz sofort einen Telefon-Notruf aus.

Außerdem bietet das System Hilfe bei alltäglichen Dingen wie dem Einkauf oder der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Der Telecare-Assistent könne auch als Bildtelefon dienen und beim Kontakt mit Arzt oder Pfleger eingesetzt werden, erklärten die Wissenschaftler. Dabei sei es möglich, den elektronischen Assistenten nur mit Sprache zu bedienen, ohne Hörer, Wählscheibe oder Tastatur.

„Die Anwender bekommen vom enormen technischen Aufwand fast nichts mit,“ sagt Gottfried Bonn vom IITB. Der Rechner stehe in einer unauffälligen Kiste. Derzeit wird der Telecare-Assistent in einem Feldversuch von mehreren Personen getestet.

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