Hewlett-Packard: Deutsche nutzen Internet zu wenig für Geschäfte

Grundsätzlich seien die Unternehmen zwar gegenüber der Thematik offen. „Sie beziehen sie aber im Augenblick noch nicht in ihre unternehmerische Strategie mit ein.“ Vor allem die mittelständischen Unternehmen sind laut Harms zu zaghaft. „Es besteht die Gefahr, daß wir im internationalen Vergleich wieder einmal den Zug verpassen“, befürchtet der Geschäftsführer der deutschen Tochter des gleichnamigen US-Computer-Konzerns. Hewlett-Packard gehört nach eigenen Angabe neben IBM (USA) und Fujitsu (Japan) zu den größten Computerherstellern der Welt.

Bei der Nutzung des Internets haben in Europa derzeit Engländer und Skandinavier die Nase vorn. Daran wird sich nach Harms Auffassung in den nächsten Jahren kaum etwas ändern. Er schätzt, daß allein der Handel mit Endverbrauchern über das Netz im Jahr 2000 ein Volumen von zehn Milliarden DM jährlich in Europa erreichen wird. „Zwei Drittel davon werden aus England und Skandinavien kommen; Deutschland wird mit knapp zehn Prozent dabei sein.“

Verglichen mit den USA befinden sich die europäischen Länder weit im Hintertreffen. 60 Prozent des Internet-Verkehrs kommt laut Harms aus Kalifornien. Schon vor zehn Jahren habe dort beispielsweise Wein auf elektronischem Weg erste Abnehmer gefunden. „Mittlerweile hat sich daraus eine eigenständige und gewinnträchtige Branche entwickelt“, erläuterte Harms. Deutsche Unternehmen stehen dieser Entwicklung nach Harms Ansicht zu skeptisch gegenüber. Das Risiko bei finanziellen Transaktionen im Internet werde dabei besonders hoch eingeschätzt. „Dabei hat gerade Deutschland durch das eben verabschiedete Kommunikationsgesetz gute Karten.“ Die Bundesrepublik habe damit als erstes Land überhaupt die Gültigkeit der elektronischen Unterschrift gesetzlich geregelt.

Der amerikanische Elektronik- und Computerhersteller Hewlett- Packard Corp. (Palo Alto/Kalifornien) steigerte im ersten Halbjahr 1996/97 (30. Oktober) den Umsatz um acht Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar (rund 37 Mrd DM). Die deutsche Tochter erzielte im Geschäftsjahr 1995/96 bei einem Umsatz von 8,3 Milliarden DM einen Gewinn von 281 Millionen DM. dpa

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