Das Rathaus im
Computer Stadtverwaltungen gehen online Serviceangebote für den Bürger Von AP-Mitarbeiter Frank Leth In der jetzt veröffentlichen Studie Kommunen im Web-Test ( http://www.hfy-speyer.de/klages/Webtest/WEBTES.htm ) von Masser und Ralf Gerhards haben die Verwaltungswisenschaftler 170 Internet-Rathäuser getestet. Kriterien waren die Selbstdarstellung der Kommunen, das Angebot von Wirtschafts- und Behördeninformationen, Diskussionsforen oder auch die mögliche Kontaktaufnahme mit Ämtern per E-mail. Als Spitzenreiter rangiert dabei Bremen vor Bochum und Mannheim. Manche Orte, wie beispielsweise Trier, hätten zwar ein gutes Angebot für den Bürger, sagt Masser. Es würden jedoch viele Grafiken und Bilder in die Internet-Seite eingebaut, so daß es recht lange dauere, bis die Daten übertragen würden. Den Gang ins Rathaus kann das Internet-Angebot nicht völlig ersetzen, wie der Verwaltungswissenschaftler erklärt. Besteht aber ein Internetanschluß, dann kann der Bürger häufig erfahren, welche Formulare beispielsweise bei einem Wohnungswechsel oder einer Aufgebotsstellung benötigt werden. Eine schnelle Bearbeitung wird Masser zufolge gewährleistet. Manche Angebote zeigen für Investoren verfügbare Gewerbeflächen an. Auch über Zuständigkeiten im Amt, neueste Pressemeldungen, Wahlergebnisse oder Veranstaltungshinweise kann sich der Internetsurfer schlau machen. Der Wirtschaftsförderung auf die Sprünge helfen Bei der Stadt Mannheim ( http://www.mannheim.de ) hat sich der Internet-Auftritt gelohnt. Seit 1995 ist die Stadt im Netz und wird nun über 70.000 mal pro Monat angewählt, sagt Dirk Adam, verantwortlich für Gestaltung und Inhalt der Mannheimer Homepage. Anfangs konnten nur Wenige etwas mit dem Netz anfangen. Der Web-Auftritt wurde teilweise als Spielerei oder Mehrarbeit abgetan, wie Adam berichtet. Doch schnell wurde erkannt, daß das Internet neben einem Bürgerservice eine einmalige und preiswerte Chance der Selbstdarstellung und der Wirtschaftsförderung bietet. So sind auch Helmut Schröder und Jürgen Münch vom Amt für Wirtschaftsförderung zufrieden. Wir haben sogar schon aus Ägypten E-mail-Anfragen über den Wirtschaftsstandort Mannheim erhalten, sagt Münch. Das Internet mache den Wirtschaftsstandort Mannheim bekannter, meint auch Amtsleiter Schröder. Neben der Anforderung von Broschüren können beispielsweise Existenzgründer leicht Kontakt zum Amt für Wirtschaftsförderung aufnehmen und erste Informationen erhalten. Allerdings kann eine detaillierte Beratung nur persönlich erfolgen. Bisher sind im Mannheimer Internet-Rathaus ausführliche Informationen über Veranstaltungen, Zuständigkeiten im Rathaus oder Informationen für Neubürger abrufbar. Derzeit kann jeder Bürger mit Internetzugang auch seinen Wohnungswechsel online ändern oder sein KFZ-Wunschkennzeichen reservieren lassen. Beim Wohnungswechsel muß allerdings immer noch die persönliche Unterschrift eingereicht werden, sagt Adam. Mit einer entsprechenden Verschlüsselungstechnik wird dies künftig aber hinfällig werden. Ein weiterer Ausbau der Bürgerdienste ist geplant. So sollen Anwohner demnächst ihren Parkausweis über das Internet ordern können. Auch eine Live-Kamera, die in kurzen Abständen Fotos vom Mannheimer Stadtgeschehen macht und dann ins Internet einspeist, ist vorgesehen. In einigen Jahren könnte auch ein Rathaus möglich sein, wo jeder sich in einem virtuellen Raum bewegen und sich mit anderen Menschen per Tastatur unterhalten kann, hofft Adam. Dafür fehlen derzeit allerdings noch die entsprechende Technik sowie Sponsoren. Der Deutsche Städtetag bietet unter http://www.staedtetag.de eine große Übersicht vieler Städte im Netz. |
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