Was Autofahrer ärgert

Auffallend viele Frauen und Autofahrer aus den neuen Bundesländern beklagen eine Verrohung der Verkehrssitten ganz allgemein. Die Rücksichtslosigkeit unter Verkehrsteilnehmern vermiest fast zwei von drei repräsentativ befragten ADAC-Mitgliedern das Autofahren. Mehr Ärger verursachen nur noch die notorischen Linksfahrer und die Rechtsüberholer auf der Autobahn, durch die sich 65 Prozent der Befragten belästigt und/oder gefährdet fühlen.

Hier weitere wichtige Ergebnisse der Umfrage:

Über die hohen Treibstoffpreise klagen 59 Prozent der Befragten. Viele sind weniger als 30 Jahre alt oder kommen aus dem ländlichen Raum bzw. aus Kleinstädten.

Vor allem ältere und ADAC-Mitglieder aus Ostdeutschland stört der starke und immer noch zunehmende Lkw-Verkehr (58 Prozent). Zudem bemängeln 36 Prozent, daß die Lastwagen bei ungünstigen Sichtverhältnissen, zum Beispiel bei Nacht, Nebel, Regen oder Schnee, oft schlecht zu erkennen sind.

Überwiegend autofahrende Frauen und Städter regen sich über Radfahrer auf, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten (48 Prozent).

Unter dem Mangel an Parkplätzen leiden – besonders in Städten – 44 Prozent der Befragten. Höher als im Bundesdurchschnitt nervt die Parkplatzsuche die Autofahrer in den neuen Bundesländern (51 Prozent).

Zuviel Verkehr auf unseren Straßen regt mehr als ein Drittel der Autofahrer auf. Jedoch wird die Verkehrsdichte mit zunehmendem Alter als weniger störend empfunden.

Ähnlich hoch (34 Prozent) ist der Anteil derer, denen zu viele Verkehrsschilder am Straßenrand stehen. Vor allem ältere Verkehrsteilnehmer werden durch die Schilderflut eher verwirrt als reglementiert. 30 Prozent der Befragten wünschen sich eine bessere Wegweisung, mehr Frauen als Männern ist die gegenwärtige zu unübersichtlich.

Ein immerwährendes Übel sind Baustellen und Umleitungen; durch sie fühlen sich 30 Prozent behindert und belästigt. Auch die in vielen Städten politisch motivierten Straßen-Rückbauten sind vielen ein Dorn im Auge. 26 Prozent sprechen sich dagegen aus und beklagen die zunehmende Verkehrsbehinderung. Besonders ärgern sich darüber die Vielfahrer. nn

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© Nürnberger Nachrichten