Großer Run auf den
kleinen Mercedes Der Erfolg
einer ungewöhnlich aufwendigen Werbekampagne: Sieben
Wochen nach Beginn der Auftragsannahme für die neue
Mercedes-A-Klasse ist die Produktion dieses Jahres (ca.
28 Der Run auf die 3,57 Meter kurze A-Klasse ist um so erstaunlicher, als der subkompakte Mercedes in keine der gängigen Schablonen paßt. Er ist ein Stadtwagen mit dem Raumangebot und Komfort eines Familienautos, der Variabilität eines Minivans sowie mit der Leistung und dem Preis eines Autos der gehobenen Kompaktklasse. Über wesentliche Details haben wir bereits ausführlich berichtet: Gewöhnungsbedürftig bei der putzigen A-Klasse ist vor allem die Seitenansicht mit der hochgezogenen Fensterlinie, den Fensterecken vorne und den Dreiecksfenstern hinten. Die Frontpartie geriet zur Schokoladenseite, das Heck ist schwungvoll schlicht. Der Einstieg ist ähnlich hoch wie in einem Minivan. Die Sitzposition vorne ist dagegen tief, fast wie in einem Sportwagen (das Sitzniveau hinten ist höher), was die Knie nach oben zwingt, jedoch auch zu der erstaunlichen Kopffreiheit beiträgt. Während die Innenraumlänge auch den Fondpassagieren komfortablen Beinraum garantiert, ist es um die Breite nicht so gut bestellt. Bei der Innenraumgestaltung läßt Mercedes zögerlichen Mut zur Farbe erkennen, der Kontrast zur wohnlichen Bestuhlung und Verkleidung ist die unübersehbar knallharte Plastik-Armaturentafel. Das Kombiinstrument ist übersichtlich, gleiches gilt für die Bedientasten. Das relativ steil stehende Lenkrad ist knubbelig-handlich, die Schaltung kurz und knackig, die Pedalerie leichtgängig. Noch einfacher wird die Bedienung mit dem automatischen Kupplungssystem für das Fünfganggetriebe (1265 Mark Aufpreis), bei dem das Kupplungspedal entfällt. Es gibt ausreichend Ablagen und Dosenhalter im A-Modell. Wer auf das serienmäßige Reifendichtmittel vertraut und auf das Reserverad verzichtet, kann unter dem stabilen Ladeboden ein großes abgedecktes Fach nutzen. So handlich-wendig die A-Klasse
aussieht, so läßt sie sich auch bewegen. Bei
Kurvenfahrten macht sich zwar - ähnlich wie bei einem
Minivan - der hohe Schwerpunkt bemerkbar, doch sind die
Fahreigenschaften mit dem vielstrapazierten Begriff
gutmütig exakt beschrieben. Tadellos ist
auch der Geradeauslauf. Wind- und mechanische Geräusche
sind erfreulich niedrig, dadurch fallen allerdings die
Abrollgeräusche der Reifen stärker auf. Der
Federungskomfort ist für ein Auto dieser Länge
gelungen; Abstriche müssen nur bei Querrillen gemacht
werden. WILFRIED Motoren speziell für die A-Klasse Das Motorenangebot wird bis Mitte 1999 fünf ganz speziell und ausschließlich für die A-Klasse entwickelte Moto ren umfassen. Vom Start im Oktober weg stehen zwei Benzin-Motoren (Euro-3) zur Verfügung: der im Ton sehr angenehme 1,4-Liter, mit dem der immerhin 1025 kg schwere Kompakt-Mercedes ausreichend flott motorisiert ist, und der etwas kerniger tönende 1,6-Liter, der über deutlich mehr Durchzugskraft verfügt und vor allem eine muntere Antriebsquelle für die sportliche Avantgarde-Version ist. Im zweiten Quartal 1998 folgt der stärkere der beiden hochmodernen 1,7-Liter-Turbodiesel mit Direkteinspritzung (Common-Rail), der mit ordentlich Power über ein breites Drehzahlband erstmals den VW/Audi-TDI-Motoren ernsthaft Konkurrenz machen kann. Der schwächere 1,6-Liter-Turbodiesel ist ab Herbst 1998 verfügbar; auch mit ihm kommt man überraschend zügig und dazu besonders sparsam voran. Vorserien-Dieselmotoren, die bei ersten Testfahrten zur Verfügung standen, erwiesen sich als ungewöhnlich leise. Über den fünften Motor, der 1999 die Palette zunächst abrundet, ist nur bekannt, daß er 1,9 Liter Hubraum und 90 kW/122 PS haben wird. wh Preise und A Elegance (2587 Mark Aufpreis) mit u. Avantgarde (2587 Mark Aufpreis) mit u. |
© Nürnberger Nachrichten |