15 Prozent weniger Autodiebstähle
VW und Mercedes bleiben aber bei Dieben sehr "begehrt"

Die Zahl der Kfz-Diebstähle hat wegen der elektronischen Wegfahrsperren im letzen Jahr weiter deutlich abgenommen.

Wie das Bundesinnenministerium in Bonn mitteilte, lag der Rückgang bei 14,6 Prozent. Danach wurden im vergangenen Jahr 110 764 Fahrzeuge gestohlen, 1995 waren es 129 652. 1996 blieben davon 42 090 auf Dauer verschwunden, 1995 waren es 46 301. Dies entspricht einer Abnahme um 9,1 Prozent.

Laut Fahndungslisten des Bundeskriminalamtes waren bei den "Langfingern" die Marken VW (12 237), Mercedes (6 227), BMW (4 220) und Audi (3 955) am gefragtesten. In der Luxusklasse sind die Diebstähle in den vergangenen Jahren bereits drastisch zurückgegangen. 1996 lag die Zahl der entwendeten und weiter gesuchten Porsche bei 302.

Jedes dritte gestohlene Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen, das bislang nicht wieder aufgefunden werden konnte, wurde im Ausland entwendet. An der Spitze dieser jenseits der Grenzen gestohlenen Autos liegt Audi mit 54,1 Prozent (2 140 von 3 955), gefolgt von Mercedes (45,6 Prozent) und BMW (42,2 Prozent).

Der bisherige Höchststand aller gemeldeten Kfz-Diebstähle lag mit 144 057 im Jahre 1993. Vor zehn Jahren betrug die Zahl noch etwa 50 000.

Nach Angaben von Innenminister Manfred Kanther zeigt die Entwicklung, daß sich der seit Anfang 1995 für alle Neufahrzeuge vorgeschriebene serienmäßige Einbau der Wegfahrsicherung voll bewährt hat. Sie habe nicht nur zur Abschreckung von Gelegenheitstätern beigetragen, sondern bereite auch organisierten Profis erhebliche Probleme, erklärte der Minister.

Der Polizei sei nach wie vor kein Fall bekannt, in dem ein Dieb diese Sicherung überwunden habe und mit dem Auto wegfahren konnte. Nachforschungen hätten ergeben, daß in solchen Fällen entweder ein Diebstahl vorgetäuscht, das Fahrzeug abgeschleppt oder der Schlüssel entwendet worden sei.

Wegen des erhöhten Fahndungsdrucks der Polizei sowie verstärkter Grenzkontrollen würden immer mehr entwendete Fahrzeuge aufgefunden, erklärte Kanther. Nach seinen Worten soll jetzt schnellstmöglich der fälschungssichere Kfz-Schein eingeführt werden.

Durch die geplante herstellerbezogene Numerierung und den Aufdruck der Anfangsbuchstaben des Kennzeichens könne die Polizei dann gefälschte Papiere besser erkennen. dpa

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© Nürnberger Nachrichten 1996