Mercedes erhöht
Attraktivität der E-Klasse Die
E-Klasse war im vergangenen Jahr mit weltweit rund 290 000
zugelassenen Einheiten die erfolgreichste
Mercedes-Baureihe, knapp gefolgt von der C-Klasse. Einen
noch bescheidenen Anteil am Erfolg der E-Klasse hatte
1996 das T-Modell (Kombi), das jedoch sechs Monate nach
der Markteinführung im Mai bereits über 10 000mal
verkauft worden war überwiegend mit dem
2,9-Liter-Diesel-Direkteinspritzer.
Mit rund 30 technischen
Neuentwicklungen in der E-Klasse untermauerten
Mercedes-Benz-Techniker bei der Vorstellung der Baureihe
im Juni 1995 den technologischen Führungsanspruch
der Marke. Jetzt wird nachgelegt: u. a. mit
zunächst zwei neuen V-Sechszylindern, mit Allradantrieb,
mit dem elektronischen Vollbrems-Assistenten (Serie), mit
dem um einen Tempobegrenzer erweiterten Tempomaten und
mit dem neuartigen Fahrberechtigungssystem (siehe
unten). Über die meisten dieser Innovationen haben
wir berichtet, heute reichen wir die ersten Erfahrungen
mit den Motoren und dem Allradantrieb nach:
Die neuen V6-Motoren im E 280 (150
kW/204 PS) und E 320 (165 kW/224 PS): Die Umstellung
vom laufruhigen Reihen-Sechszylinder auf den
schwingungstechnisch wenig günstigen V6-Motor darf als
perfekt gelungen bezeichnet werden. Nicht
zuletzt dank der Ausgleichswellen schnurren die beiden
Motoren so vibrationsarm wie es sich für anspruchsvolle
Sechszylinder gehört. Einzig bei höheren Drehzahlen
macht kerniges Brummen darauf aufmerksam, daß jetzt
pro Zylinder drei Ventile für den
Gaswechsel und zwei Zündkerzen für die Verbrennung
sorgen. Die Vorteile der Umstellung: etwas mehr Leistung,
bessere Durchzugskraft, um bis zu 13 Prozent geringerer
Verbrauch und Abgaswerte, die 50 Prozent unter den
aktuellen EU-Grenzwerten liegen.
Wartung nach Bedarf
Mit den neuen V6-Motoren geht ein
Wartungssystem in Serie, das dem Autofahrer im Display
anzeigt, wann die nächste Inspektion fällig ist.
Gemessen an starren Intervallen verringern sich dadurch
die Servicekosten um bis zu 30 Prozent, verspricht
Mercedes-Benz.
Der neue 4Matic-Allradantrieb im E 280
und E 320: Mit dem bisherigen, sehr aufwendigen und
teuren System hat das neue nur noch den Namen gemeinsam.
Über ein Zentraldifferential werden die Antriebskräfte
permanent im Verhältnis 35:65 auf Vorder- und
Hinterräder übertragen, wodurch im Grenzbereich das
gewohnte übersteuernde Fahrverhalten erhalten bleibt.
Die Rolle der üblichen Differentialsperren übernimmt
das Elektronische Traktions-System (ETS): drehen ein oder
zwei Räder durch, werden sie automatisch abgebremst,
gleichzeitig wird das Antriebsmoment an den Rädern mit
guter Fahrbahnhaftung erhöht. So kommt man selbst auf
verschneiten Straßen zügig und sehr sicher voran.
Ein Höchstmaß an Traktion und
Fahrstabilität läßt sich gegen 1725 Mark
Aufpreis in Kombination mit dem Elektronischen
Stabilitätsprogramm (ESP) erreichen, denn das wirkt
durch Bremseneingriff an den Rädern auch noch
Schleuderbewegungen des Fahrzeugs entgegen. Die 4MATIC
verteuert die E 280 Limousine um 8165 auf 76 245
Mark (T-Modell 81 420 Mark), wobei 4727 Mark auf den
Allradantrieb und 3438 Mark auf das
Fünfgang-Automatikgetriebe entfallen. Der E 320
4MATIC wird erst ab Juni ausgeliefert. WILFRIED HIERSE
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