Experten: Zahl der Verkehrstoten
in der EU bis 2010 halbieren

Bis zum Jahr 2010 soll die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union (EU) halbiert werden. Das will der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC) mit einem Plan zur Verbesserung der Verkehrssicherheit erreichen. "Die Zeit ist gekommen, um den in hohem Maße vermeidbaren und teuren Verlust von Menschenleben zu reduzieren", sagte ETCS-Vorstandsmitglied Murray Mackay in Brüssel bei der Vorstellung des Plans.

Derzeit sterben in den 15 EU-Ländern jedes Jahr 45 000 Menschen im Straßenverkehr, rund 1,5 Millionen werden zum Teil schwer verletzt. Ziel müsse es sein, die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2010 auf etwa 25 000 zu verringern. Zudem verursachen Verkehrsunfälle in der EU Kosten von umgerechnet 311 Milliarden Mark pro Jahr. Dies sei fast doppelt so viel wie der gesamte EU-Haushalt und mehr als die Kosten, die durch Staus oder Umweltverschmutzung entstehen.

Der Plan sieht unter anderem vor, die Alkoholgrenze EU-weit auf 0,5 Promille festzulegen. Für junge Fahrer soll sie noch weiter auf 0,2 Promille gesenkt werden. Die Höchstgeschwindigkeit auf den europäischen Schnellstraßen soll auf 120 Kilometer pro Stunde begrenzt werden. Straßen und Autos sollen nach einheitlichen Sicherheitsstandards gebaut werden.

Zur Vermeidung von Unfällen schlägt der ETSC vor, auch am Tag das Einschalten der Autoscheinwerfer vorzuschreiben. Dies könnte die Zahl der Unfälle tagsüber um acht bis 29 Prozent senken. Auch das Anlegen des Sicherheitsgurtes soll durch technische Maßnahmen zwingend werden. Wenn sich alle Autofahrer anschnallten, könnte die Zahl der Verkehrstoten in der EU jährlich um 7 500 verringert werden. Für Motorradfahrer sollte die Benutzung eines Schutzhelms vorgeschrieben werden, um Kopfverletzungen zu vermeiden.

Dem European Transport Safety Council gehören Vertreter von 20 nationalen und internationalen Organisationen sowie Parlamentarier und Verkehrsexperten an. Seine Aufgabe ist es, das Europaparlament und die EU-Kommission bei Fragen der Verkehrssicherheit zu beraten. dpa

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