Golf TDI: Schönste
Diesel-Versuchung
Als im vergangenen Jahr zwei elegant lackierte
VW Golf beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring der
Konkurrenz davonfuhren, staunte die nicht schlecht. Denn
unter der Haube der Wolfsburger Gruppe-A-Autos klopften
Dieselmotoren mit einer Leistung von 125 kW/170 PS und
einem maximalen Drehmoment von 300 Nm zwischen 2000 und
3900 Umdrehungen. Basis dieser Sporttriebwerke ist der
1,9-Liter-TDI mit 81 kW/110 PS im Golf die
schönste Versuchung, seit es Dieselmotoren gibt.
Ist schon der normale Turbodiesel-Direkteinspritzer
mit 66 kW/90 PS ein kräftiges Antriebsaggregat für den
Golf, so wirkt der durch allerlei Maßnahmen auf 81
kW/110 PS gebrachte Super-TDI auf ihn wie Red
Bull auf den Knacki er verleiht ihm Flügel.
Nicht spontan, denn besonders an kalten Tagen muß sich
der Motor erst mal ein paar hundert Meter weit
aufwärmen, was von Diesel-typischem Radau begleitet
wird.
Dann aber entwickelt er bulligen Fortwärtsdrang und wird
mit zunehmender Geschwindigkeit akustisch immer
unauffälliger. Wer niedertourig unterwegs ist, wie sich
das für einen echten Diesel-Fahrer gehört, darf auf
kraftvolle Beschleunigung zum Beispiel zum
Überholen in den üblichen Drehzahllagen
vertrauen. Wer powern will, wird von den Fahrleistungen
beeindruckt sein.
Wer das Sparpotential nutzt, kommt an der
Tankstelle mit fünf bis sechs Liter Diesel pro 100
Kilometer gut weg, wer allerdings die dynamischen
Möglichkeiten ausreizt, erhöht die Zeche um bis zu zwei
Liter. In unserem speziellen Testzyklus Stadt
maximal Tempo 50, Landstraße maximal Tempo 100, Autobahn
Richtgeschwindigkeit 130 km/h konsumierte der GTI
unter den TDIs nur 5,0 Liter.
Im Fahrverhalten unterscheidet sich der stärkste
Diesel-Golf nicht von den anderen. Leider, denn VW sollte
der möglichen Leistungsausbeute durch ein
sportlich-straffer ausgelegtes Fahrwerk Rechnung tragen.
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