„Weißwurst“ schützt Kopf
beim Seitencrash

Als weltweit erster Automobilhersteller komplettiert BMW das Airbag-System – zwei Front-Airbags und je ein Seiten-Airbag in den Türen – um einen speziellen Kopfschutz, abgekürzt ITS und im Jargon der bayerischen Motorenwerker „Weißwürste“ genannt.

Die Kopfbags für die Vordersitze werden ab Mai zunächst in der 7er-Reihe als Sonderausstattung (550 Mark Aufpreis) angeboten und ab Herbst zum serienmäßigen Lieferumfang auch der 5er-Reihe zählen. Beim 3er wird erst die neue Generation, die 1998 auf den Markt kommt, mit dem neuen zusätzlichen Sicherheitssystem bestückt. Mercedes-Benz kommt mit einem anders gestalteten System erstmals im Herbst 1998 in der neuen S-Klasse.

Das ITS (Inflatable Tubular Structure) verbirgt sich, zusammengefaltet, unter der Verkleidung der A-Säule und dem Dachhimmel. Es ist kein Airbag im üblichen Sinn, sondern ein in aufgeblasenem Zustand enorm stabiler Schlauch, damit die Schutzwirkung auch nach dem unvermeidlichen Bruch der Seitenscheibe erhalten bleibt.

Bei einem Seiten-Crash entfaltet er sich – weil in unmittelbarer Kopfnähe – weit weniger heftig als ein Front-Airbag und diagonal über das Seitenfenster (bzw. den Fensterrahmen); durch diese Anordnung in Höhe der sogenannten Augpunkte von Insassen praktisch aller Körpergrößen ist gewährleistet, daß die Einssechzig-Frau gleich gut geschützt wird wie der Zweimeter-Mann.

Die Kombination von Kopf-Airbag und türintegriertem Seiten-Airbag garantieren den derzeit maximalen Schutz bei Seitenaufprall. Der Seiten-Airbag beschleunigt den Insassen sanft weg von der stoßzugewandten Seite, die „Weißwurst“ fängt den Kopf ebenso sanft ab und schützt ihn vor Anprallverletzungen und Überbelastung durch seitliches Abkippen. Selbst bei einem simulierten seitlichen Aufprall gegen einen Baum blieb die Kopfbeschleunigung im akzeptablen Bereich. wh

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© Nürnberger Nachrichten