Mitsubishi setzt
auf GDI-Motor

Jetzt eifert der Ottomotor dem Diesel nach und wird durch Direkteinspritzung zu mehr Sparsamkeit erzogen. Nach über 15 Jahren Entwicklungszeit feiert der weltweit erste Benzinmotor mit dieser Technik im Mitsubishi GDI Carisma (Gasolin Direct Injection) Premiere. Das 1,8-Liter-Triebwerk soll – wie berichtet – im Vergleich zum hubraumgleichen herkömmlichen Motor bei einem Leistungsplus von zehn Prozent bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen. Laut Herstellerangaben verbraucht der GDI Carisma nach EG-Norm innerstädtisch 8,6 l, außerstädtisch 5,2 l und kombiniert 6,5 l/100 km.

Der GDI-Motor spielt seine Vorteile bauartbedingt vor allem im Teillastbereich (Magerbetrieb) aus und weist bei Vollast keine Fabelwerte auf. Im Fahrbetrieb ist von der neuen Technik nichts zu spüren. Der 1,8-Liter-GDI-Motor ist laufruhig, hängt gut am Gas und offenbart mit seinen 92 kW/125 PS mehr Spritzigkeit, als der 85 kW/115 PS starke MPI-Motor, der nicht mehr angeboten wird. Lediglich zwischen 2000 und 3000 U/min offenbart er eine Durchzugsschwäche (Fahrwerte: 0–100 km/h in 10,0 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h).

Das GDI-Triebwerk, von Mitsubishi als der Motor des 21. Jahrhunderts angepriesen, ist weltweit durch 200 Patente geschützt. Bereits heute kooperieren die Japaner mit Volvo, die den GDI-Motor im kommenden Jahr in der 40-Baureihe einsetzen, Hyundai ist an einer Zusammenarbeit interessiert. Mitsubishi selbst will bis zum Jahr 2000 alle Triebwerke auf die neue GDI-Technik umstellen; 1998 kommt ein GDI-3,5-Liter-V6 im Pajero nach Deutschland.

Der GDI Carisma steht ab dem 11. Oktober bei den deutschen Händlern, wahlweise mit Stufen- oder Fließheck sowie in drei Ausstattungen (Fleet, LX und LS), zu Preisen zwischen 32 650 und 39 890 Mark. Im Aufpreis von 500 Mark gegenüber den MPI-Modellen sind u. a. Seiten-Airbags (nicht Fleet), Bordcomputer und Rammschutzleisten enthalten. Planziel für 1998 sind insgesamt 20 000 Carisma, über die Hälfte davon mit GDI-Motor. dg

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