Toyota hat die Nase vorn

Verwunderlich wäre es nur, wenn es anders wäre: Japanische Autos in den populären unteren Klassen sind weiterhin zuverlässiger als ihre europäischen Konkurrenten. Dies beweist erneut die Auswertung von mehr als 1,3 Millionen Pannenprotokollen der ADAC-Straßenwacht.

In der aktuellen Pannenstatistik '96, die Aufschluß gibt über die Anfälligkeit der vier bis sechs Jahre alten Fahrzeuge, hat vor allem die „Nichts-ist-unmöglich-Marke“ Toyota die Nase vorn. Sie stellt gleich in drei Klassen den „Pannenzwerg“. In der Statistik erfaßt wurden alle Modelle, von denen 1993 mindestens 10 000 zugelassen waren.

Während sich in der „Kleinen Klasse“ nur der VW Polo als europäisches Auto mit besonders geringer Pannenanfälligkeit hervortut und in der „Mittelklasse“ nur der Mercedes C/190 etwas zur Ehrenrettung der deutschen Automobilhersteller beiträgt, sind in der „Oberen Mittelklasse/Oberklasse“ die deutschen Autos unter sich: Vorneweg der Mercedes SL, gefolgt vom Audi 100 sowie der Mercedes S- und E-Klasse. Als pannenanfälliger erwies sich die 5er-Reihe von BMW, mehr noch der Ford Scorpio und das „Schlußlicht“ Opel Omega.

Mit zunehmendem Fahrzeugalter, so stellt der ADAC fest, steigt die Zahl der Pannen „drastisch“ an. Bei einem heute sechs Jahre alten Fahrzeug muß man sechseinhalbmal häufiger mit einem Defekt rechnen als bei einem Neuwagen. Der Autoclub führt dies mit darauf zurück, daß das Wartungsbewußtsein der Fahrzeugbesitzer mit zunehmendem Wagenalter abnimmt. Viele Pannen könnten jedoch vermieden werden, wenn die vom Hersteller angebenen Inspektionsintervalle korrekt eingehalten würden. Als Beispiel nennt der ADAC: Ein nicht rechtzeitig erneuerter Zahnriemen des Ventiltriebs oder altersschwache Kühlwasserschläuche können kostspielige Motorschäden verursachen. nn

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