Muskelprotz macht Frauen an

Was für den Europäer der Porsche Carrera, ein Ferrari, der Mercedes SL oder der Jaguar XK8, das ist für den Amerikaner das muscle car Corvette. Seit 44 Jahren verdreht der Sportwagen von Chevrolet zwar in erster Linie Männern den Kopf, doch zunehmend findet auch das angeblich schwache Geschlecht an dem Muskelprotz Gefallen: aktuell beträgt die Frauenquote unter den Käufern in den USA stattliche 40 Prozent.

Dieser Tage rollt die fünfte Generation des mit weit über einer Million verkauften Exemplaren erfolgreichsten Sportwagens der Welt zu den deutschen Händlern. Nach wie vor im Kunststoffkleid, mit langer Schnauze, wieder stärker ausgeformten Kotflügeln, kurzem Heck und versenkbaren Scheinwerfern. Nachdem der Mitteltunnel geschrumpft ist, haben die beiden Insassen in den tiefliegenden Sitzen mehr Fußraum und insgesamt mehr Bewegungsfreiheit. Der Fahrer schaut wieder auf klassische Armaturen, die die wenig geliebten Digitalinstrumente abgelöst haben. Der Kofferraum nimmt nun doppelt soviel Gepäck auf als im Vorgänger, allerdings schrumpft das Volumen, wenn hier das herausnehmbare Dach verstaut wird.

Der mächtige 5,7-Liter-V8 mit satten 253 kW/344 PS brummelt im Normalfall sanft vor sich hin. Tritt man jedoch das Gaspedal durch, brüllt er heiser auf und katapultiert den knapp 1500 kg schweren Sportwagen mit Vehemenz nach vorne 0–100 km/h in 5,1 Sek., Vmax 274 km/h). Ein gigantisches Drehmoment von 483 Newtonmetern sorgt für eine kaum mehr zu überbietende Durchzugskraft aus dem Drehzahlkeller. Das Vierstufen-Automatikgetriebe sitzt an der angetriebenen Hinterachse. Durch diese Transaxle-Bauweise wird eine Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 erreicht. Das Fahrwerk ist weiterhin eine Kombination aus renntauglichen Alu-Doppelquerlenkern und Fiberglas-Blattfedern.

Die Corvette wird zum vergleichsweise günstigen Preis von 92 500 Mark mit viel Zubehör angeboten. wh

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© Nürnberger Nachrichten