Auto-Radar kommt
Dasa und VDO kooperieren im Kfz-Bereich

Ähnlich wie ein Flugzeug oder Schiff sollen künftig auch Autos mit einem Radargerät ausgestattet sein. Der Luftfahrtkonzern Dasa und der Automobilzulieferer VDO Adolf Schindling AG (Schwalbach/Taunus) wollen vom nächsten Jahr an ein Auto-Abstandsradar in Serie produzieren, daß im Zusammenspiel mit Tempomat und Bremse ein entspannteres Fahren ermöglichen soll. Das Gerät soll etwa soviel kosten wie ein gutes Autoradio, teilte die Daimler-Benz Aerospace AG (Dasa/München) am Mittwoch mit. Die Technik wurde aus militärischen Anwendungen abgeleitet.

Der Dasa-Bereich Sensorsysteme (Ulm) und VDO vereinbarten auf dem Gebiet "adaptiver Geschwindigkeits- und Abstandsregelsysteme für Kraftfahrzeuge" eine exklusive Zusammenarbeit. Der VDO-Bereich Steuer- und Regelsysteme mit über einer Milliarde DM Umsatz und der Ulmer Dasa-Sensorbereich mit rund 750 Millionen DM Umsatz rechnen mittelfristig mit über 50 Millionen DM Umsatz aus der Kooperation.

Das Kfz-Radar zur Abstands- und Geschwindigkeitsregelung (TPR) ist in einem Gehäuse (15x8x9 Zentimeter) zusammengefaßt und kann den Angaben zufolge beispielsweise an der Frontpartie eines Autos hinter einem Stoßfänger aus Kunststoff montiert werden. Bislang seien 25 Prototypen verkauft worden, darunter auch an amerikanische und asiatische Autohersteller. "In Europa testen derzeit alle wichtigen Autohersteller und Zulieferer das TPR."

Für die Entwicklung des Auto-Abstandsradars erhält die Dasa den Innovationspreis der deutschen Wirtschaft für Großunternehmen. Der Preis wird alljährlich vom Wirtschaftsclub Rhein-Main eV (Frankfurt/Main) und dem Düsseldorfer Magazin "Wirtschaftswoche" vergeben. Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) soll an diesem Samstag die Auszeichnung an den Dasa-Vorstandsvorsitzenden Manfred Bischoff überreichen. dpa

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© Nürnberger Nachrichten 1997